Weinmesse Straßburg

Die Weingilde besuchte am 17.2. zusammen mit dem Partnerschaftsverein Beaune die Weinmesse in Straßburg. Sage und schreibe 501 unabhängige Winzer aus ganz Frankreich präsentierten ihre Weine, darunter auch zahlreiche Bio-Winzer. Alle französischen Weinregionen waren vertreten und der Besucher konnte sich auch auf Rillettes-Sandwich freuen, Salami, Schinken, Foie Gras, Austern und Schnecken und süße Schleckereien wie Nougat oder Macarons.

Diese Weinmesse ist keine Messe, bei der sich Aussteller mit großen Budget in die erste Reihe stellen dürfen. Es ist eine Art basisdemokratische Messe: Alle Weingüter haben den gleichen standardisierten Messestand: eine ca. 2 m breite, schlichte Theke und dahinter vielleicht 10 m² Platz für die Leute vom Weingut, den Kühlschrank und die Stapel aus Weinkisten. Alle Stände haben ein einheitliches rundes Schild mit dem Namen des Weingutes und einer Farbfläche für die Zuordnung zu einer Region. Hier drängt sich keine große Anbauregion in den Vordergrund. Kein profilierungssüchtiger Winzer kann mit einem aufwendigen Standdesign protzen, alle sind gleich. Sogar die Platzierung innerhalb der Halle scheint gelost zu sein und ohne Begleitheft sehr schwierig zu durchschauen. Aber alle kompetent, geduldig und mehrsprachig in Erklärungen, Verkostungen und Berichten über Weingut, Rebsorte und Region. Großartig und erfahrungsreich, aber auch ziemlich anspruchsvoll und anstrengend.

Rebsorten und Eindrücke aus dem Baskenland

Die Weingilde Bergstraße startet ins Jahresprogramm 2024.

Wer kennt Hondarrabi Beltza, Viuda Negra Rioja und Izadi oder Txakoli?  Das sind typische Rebsorten im Baskenland. Neben diesen einheimischen Sorten sind aber auch Folle Blanche, Petit Manseng und Gros Manseng zugelassen. Aufzeichnungen belegen, dass Txakolí-Weine schon im 9. Jahrhundert produziert wurden, damals allerdings im Landesinnern des Baskenlandes und nicht wie heute hauptsächlich im Küstengebiet.

Bisher ist das Baskenland als Weinbauregion nur selten in Erscheinung getreten. Die Region war eher für ihre Sehenswürdigkeiten, die Landschaft und leider auch für die vorwiegend terroristischen Aktivitäten der ETA bekannt.

Mit einer Weinprobe aus dem spanischen Baskenland (spanisch: País Vasco / baskisch: Euskadi) startet die Weingilde Bergstraße am 19. Januar um 19.30 Uhr in der Scheune vom Walderdorffer Hof in Bensheim in ihr Jahresprogramm 2024. Gäste sind auch hier gegen eine Kostenbeteiligung willkommen.

Cornelia und Robert Eberle, beide Gründungsmitglieder der Weingilde Bergstraße, haben die im grünen Norden Spaniens an der Atlantikküste gelegene Weinbauregion besucht und neben vielen Eindrücken und Fotos neun verschiedene Weine mitgebracht. Zum Beispiel Weine von der weißen Rebsorte Hondarrabi Zuri – mit dem daraus gekelterten Txakolí. Diese autochthone Rebsorte wächst im Baskenland auf fast achtzig Prozent der oft steilen Rebflächen: Den leichten, trockenen Weinen wird eine Ähnlichkeit mit dem deutschen Riesling zugeschrieben – auf die Mitglieder und Freunde der Weingilde Bergstraße wartet also ein interessanter Vergleich.

Das Baskenland gilt als eine Hochburg des Genusses. So präsentieren  die Referenten auch Fotos aus dem Baskenland – zum Beispiel aus der Hauptstadt Vitoria-Gasteiz, den Städten Bilbao und San Sebastián (San Sebastian gilt als die Stadt mit den meisten Michelin-Sternen im Verhältnis zur Einwohnerzahl weltweit). Die Tapas dort sind oft kulinarische Kunstwerke, zu denen die Basken meist ihren Txakolí trinken. Neben diesem säurebetonten Weißwein, der die Frische des nahen Atlantiks verkörpern soll und seit einigen Jahren eine Renaissance erlebt, stehen auch Rotweine auf dem Weingilde-Probenprogramm, die aus dem Anbaugebiet „Rioja Alavesa“ stammen – der baskischen Provinz Alava. Die Präsentation wird auch Fotos und Proben von Betrieben enthalten, die Touristen nicht nur mit ihren Weinen, sondern auch mit ihrer modernen Architektur anlocken. 

Text. Robert Eberle und Winfried Christ

Fotos: Robert Eberle

Weingilde: 2. online-Weinprobe

Weine aus Franken sollen in die Gläser kommen bei der 2. online-Weinprobe der Weingilde. Marlies und Winfried Christ waren vor Ort und haben drei Silvaner unterschiedlicher Qualitätsstufen und eine Domina eingekauft. Sie werden die Weine auch vorstellen. Die Bereitstellung der Schalttechnik sowie die Moderation der Weinprobe liegt wie bei der ersten online-Weinprobe bei Conny und Robert Eberle.

Das Weinland Franken und die Rebsorte Silvaner gehören heute zusammen wie “Pech und Schwefel”. Knapp 25 % der Rebfläche Frankens sind mit Silvaner bestockt. Insbesondere auf den kalkhaltigen Böden in Franken, mineralischer Muschelkalk im Maindreieck und Gipskeuper im Steigerwald, fühlt sich der Silvaner wohl und bringt vollmundige bis elegante Weine mit milder Säure und feiner Fruchtigkeit, die von Apfelaromen bis ins Exotische spielen kann.

Weine für die 2. online-Weinprobe der Weingilde

Seit gut 360 Jahren ist der Silvaner in Franken heimisch. Die Grafen von Castell pflanzten ihn erstmals im Jahr 1658. Zuerst stand er im Gemischten Satz. Ende des 19. Jahrhunderts wurden dann sortenreine Weingärten angelegt. Nach der Vernichtung der Weinberge durch die Reblaus musste sich der Silvaner gegen “neue” Weinreben behaupten. – In Franken waren die Weinbauern damit erfolgreicher als in allen anderen deutschen Weinbaugebieten. Denn bis in die 1970er Jahre war der Silvaner die wichtigste Rebsorte für Weißweine in Deutschland, ging dann aber bis unter 5 % zurück.

Der Silvaner stammt mit großer Sicherheit aus Österreich. Genanalysen haben ergeben, dass er eine natürliche Kreuzung aus Traminer und Österreichisch Weiß ist, d.i. eine autochthone Rebsorte, die in Österreich heute keine Bedeutung mehr hat.

Die Domina ist eine fränkische Spezialität. Sie ist eine Keuzung aus Blauem Portugieser und Spätburgunder, gezüchtet im Jahr 1927. Von den rund 380 ha in Deutschland sind etwa 85 % in Franken angelegt. Die Weine sind farbintensiv und körperreich, sie sind säure- und gerbstoffbetont.

Quellen: … franken-weinland.de, … deutscheweine.de

Online-Weinprobe

Lebhaft ging es zu bei der ersten online-Weinprobe, die die Weingilde für ihre Mitglieder organisierte. 30 Teilnehmer fanden sich am Samstag, d. 16. mai 2020, vor ihren Bildschirmen am heimischen Computer zusammen, um vier weiße Burgunderweine des Jahrganges 2019 von der Hessischen Bergstraße zu verkosten. Zwei Weißburgunder, ein Grauburgunder und ein Auxerrois, die zentral eingekauft und an die Teilnehmer der Schalte verteilt worden waren, kamen in die Gläser und wurden intensiv besprochen.

Weine für die erste online-Weinprobe der Weingilde

Für die meisten der Mitglieder der Weingilde war eine derartige Verkostung Neuland. Organisiert und moderiert wurde die Schalte von Conny und Robert Eberle, die routiniert durch den Abend führten. – Die Weinauswahl knüpfte an die Verkostung von Burgunderweinen von der Hessischen Bergstraße des Jahrganges 2018 an. Übereinstimmend wurde auch jetzt wieder festgestellt, dass die Burgunderreben mit dem warmen und trockenen Wetter recht gut zurecht kommen.

Obwohl die persönliche Nähe und das Gepräch von Nachbar zu Nachbar fehlte, gab es insgesamt nur positive Stimmen. Eine Wiederholung wurde angeregt.