Viognier folgt Rosé 

Gilde organisiert weitere Trend-Weinprobe

Bensheim. Rosé- und Weissweine erleben einen Aufwärtstrend: Dies zeigt sich auch in der Resonanz auf die Veranstaltungen der Weingilde Bergstraße. Die Rosé-Weinprobe der Gilde am Samstag (24. Mai 2025 ) in Bensheim war komplett ausgebucht. Präsentiert wurden Rosé-Spezialitäten von der Bergstraße, aus Italien, Spanien und natürlich aus Frankreich, wo sich die weltweit bekannteste Rosé-Region (Côtes de Provence, rund 20.000 Hektar) befindet: In der Provence werden aktuell mehr als fünf Millionen Euro in ein “Centre du Rosé” investiert, das sich zur führenden Forschungseinrichtung für Roséwein entwickeln soll. Die von Angelika Czypull vorbereitete Rosé-Verkostung zeigte, dass Rosé-Weine durch ihre faszinierende Aromen- und Farb-Vielfalt mehr sein können als nur ein schillerndes Sommergetränk für den Terrassenabend.

Renaissance ungewöhnlicher Rebsorte

Eine weitere Entdeckungsreise durch Geschichte, Weinkultur, Trends und Aromen organisiert die Weingilde Bergstraße am Freitag, dem 13. Juni 2025 (Beginn: 19 Uhr), in Bensheim. Dann steht die Rebsorte Viognier im Mittelpunkt, die weltweit zu den ungewöhnlichsten und aromatischsten Weißweinen zählt. Die Viognier-Anbaufläche war auch im Rhône-Tal (Heimat) jahrzehntelang geschrumpft. Inzwischen hat sie eine bemerkenswerte Renaissance erlebt – weit über die Grenzen Frankreichs hinaus. Selbst in Weinregionen wie Kalifornien, Australien und Südafrika experimentierten Winzer mit dieser Rebsorte. So werden bei der von Cornelia und Robert Eberle zusammen-gestellten Weinprobe nicht nur Viogniers aus Frankreich, sondern zum Beispiel auch aus Italien, Uruguay und aus Deutschland zu verkosten sein.

Klimawandel fördert Viognier-Interesse

In Deutschland nimmt der Viognier-Anbau ebenfalls leicht zu – etwa 32 Hektar sind hier mit dieser Rebsorte bestockt, die als enorm widerstandsfähig gilt und auch längere Trockenperioden unbeschadet überstehen kann: So ist die zunehmende Erwärmung ein Grund für das wachsende Viognier-Interesse. Weinfreunde loben die enorm fruchtigen und floralen Viognier-Aromen, die zurückhaltende, milde Säure und den Duft im Glas – mit Blumen, Gewürzen, Zitrusfrüchten, Aprikosen und Birnen. Die Viognier-Probe der Weingilde gilt deshalb als seltene Gelegenheit, mehr über diese besondere Rebsorte zu erfahren und neue Geschmackserlebnisse zu entdecken. Zum Beispiel mit einem Wein aus den steilen und steinigen Reb-Terrassen von Condrieu (am rechten Rhone-Ufer): Einst durfte der dort geerntete Wein nur bei besonderen Gelegenheiten ausgeschenkt werden. Mit Blick auf die begrenzte Produktion und die schwierigen Anbaubedingungen gelten Viognier-Weine von Condrieu international nach wie vor als eine kostbare Besonderheit, die Weinfreunde zumindest einmal im Leben probiert haben sollten.  

Faszinierende Viognier-Weine: Einen Teil der Probe hat die Weingilde Bergstraße bei der Weinmesse 2025 in Straßburg eingekauft. Foto: rge

Maß und Stil: Eintauchen in Viognier-Welt

Wer am 13. Juni in Bensheim in die Welt des Viognier einzutauchen möchte, wird mit Blick auf begrenzte Platzkapazitäten gebeten, sich möglichst rasch bei der Weingilde anzumelden: Durch Attraktivität und Exklusivität des Themas rechnet die Gilde erneut mit starkem Interesse – auch von Weininteressierten, die bisher nicht Vereinsmitglieder sind. Die Viognier-Probe kostet 20 Euro (acht Weine – dazu Wasser und Brot). 

– Die Weingilde Bergstraße ist Mitglied der Bewegung “Wine in Moderation”, die für Wein mit Maß und Stil wirbt: Es geht um maßvollen Genuss als Teil eines gesunden Lebensstils. Wein ist nach Überzeugung der Gilde-Mitglieder ein hohes traditionsreiches Kulturgut und für viele fester Bestandteil eines guten Essens.   

Hier einige Bild-Eindrücke von der Rosé-Weinprobe im Mai 2025 (Fotos: rge). Die Probe löste – auch durch Weine, die im Lebensmitteleinzelhandel international erfolgreich vermarktet werden – lebhafte Diskussionen aus. Wegen der starken Resonanz auf das Thema plant die Weingilde 2026 eine weitere Rosé-Probe, bei der Interessierte ihren persönlichen Lieblings-Rosé präsentieren dürfen. Wer hat Lust, mitzumachen? Am besten gleich Interesse signalisieren: Die Weingilde Bergstraße freut sich über weitere nette Weinfreundinnen und Weinfreunde, die gerne gemeinsame Wein-Erlebnisse mitgestalten.

Rosé-Weine – Sommertrend?

Gilde: Probe mit faszinierender Vielfalt

Bensheim. Wer die faszinierende Welt der Rosé-Weine entdecken möchte, sollte sich den 24. Mai 2025 (19 Uhr) im Terminkalender notieren: Dann organisiert die Weingilde Bergstraße eine exklusive Weinprobe, bei der die Vielfalt fruchtiger Aromen deutlich machen soll: Rosé-Weine sind mehr als nur ein Sommergetränk für den Terrassenabend! Durch ihre Leichtigkeit und Frische sind Rosés nicht nur in Sommermonaten beliebt – Roséweine eignen sich das ganze Jahr hindurch als Aperitif, zur Vorspeise oder als Menübegleiter. „Wir werden zeigen: Roséweine sind vielseitig, fruchtig und aufregend im Geschmack. Kein Wunder, dass sogar Sonnenkönig Ludwig XIV. von diesem schillernden Wein fasziniert war“, erklärt Angelika Czypull, die diese Probe mit Gilde-Freunden in Bensheim vorbereitet. 

Rosé-Weine - faszinierende Farben und Aromen bei der Weingilde-Probe    Foto: rge

Wachstum gegen den Trend – auch an Bergstraße

Während das Interesse an Rotweinen (Anteil: 21 Prozent) sinkt, steigt die Roséwein-Produktion, die in Deutschland inzwischen einen Anteil von 13 Prozent hat. Weinexperten sind überzeugt, dass die deutschen Roséweine und -sekte in den zurückliegenden Jahren einen enormen Qualitätsschub erfahren haben und sie die internationale Konkurrenz nicht zu scheuen brauchen. Dies soll auch bei der Verkostung der Weingilde spürbar werden, die neben Rosés von der Bergstraße auch Weine aus europäischen Nachbarländern zum Vergleich ausgewählt hat – zum Beispiel aus Südfrankreich, wo die wohl berühmtesten Anbaugebiete für Rosé-Weine liegen (vor allem: Côtes de Provence). Auch Spanien gilt inzwischen als weltweit erfolgreicher „Vino-Rosado“-Anbieter. Hinzu kommen Chiarettos aus Italien (z. B. Chiaretto di Bardolino), die in einem schwierigen Weinmarkt international gegen den Trend wachsen konnten. 

Granatapfelrosa im Glas – Himbeeren im Geschmack?

Wer sich für Weine interessiert, deren Granatapfelrosa oder Lachsrot neugierig macht, die würzig, fruchtig oder komplex schmecken, an rote Pflaumen oder reife Himbeeren erinnern, sollte sich bitte zeitnah bei der Weingilde Bergstraße anmelden. Wegen der hohen Attraktivität der Rosés und der begrenzten Platzkapazitäten rechnet die Weingilde erneut mit starkem Interesse – auch von Weininteressierten, die bisher nicht Vereinsmitglieder sind. Die Rosé-Probe kostet voraussichtlich 18 Euro (acht Weine – dazu Wasser und Brot).

Die Weingilde Bergstraße ist Mitglied der Bewegung “Wine in Moderation”, die für Wein mit Maß und Stil wirbt: Es geht um maßvollen Genuss als Teil eines gesunden Lebensstils. Wein ist nach Überzeugung der Gilde-Mitglieder ein hohes traditionsreiches Kulturgut und für viele fester Bestandteil eines guten Essens.

Beeindruckende Bordeaux-Probe

Im Bukett Cassis, Brombeere und Schwarzkirsche?

Bordeaux-Präsentation der Weingilde informiert auch über Krise und Perspektiven

Mit einer monatelang intensiv vorbereiteten Probe konnten Mitglieder und Gäste der Weingilde Bergstraße Europas größtes Weinanbaugebiet im Oktober 2024 noch besser kennenlernen. Winfried Christ hatte die Gesamtorganisation dieser Probe mit acht interessanten Weinen übernommen – er wurde bei diesen Aufgaben von mehreren Weinkennern der Gilde unterstützt. Die Herausforderung: Im Weinbaugebiet Bordeaux (auf Französisch: Bordelais) gibt es etwa 3000 Château genannte Weingüter – mit einer Anbaufläche von insgesamt mehr als 100tausend Hektar. Zum Vergleich: Die Wein-Anbaufläche an der Hessischen Bergstraße liegt bei etwa 465 Hektar.

Weinkenner Winfried Christ präsentierte faszinierende Bordeaux-Weine und viel Wissenswertes.

Die Probe informierte über das Anbaugebiet, die vorgestellten Weingüter mit ihrer Lage, ihren Böden, Rebsorten und Arbeitsweisen. Dabei konnten die Teilnehmer ihre eigenen Geruchs- und Geschmackseindrücke mit den kreativen Beschreibungen vergleichen, die von prominenten Weinkritikern und Marketingfachleuten formuliert wurden. Besticht der granatviolette Merlot tatsächlich durch lebhafte Noten von gebackenen Pflaumen, schwarzen Kirschen und Himbeerkonfitüre? Gefolgt von geschmolzenem Lakritz, gemahlenen Nelken und Sandelholz? Ist der Geschmack wirklich vollgepackt mit dunklen Früchten und exotischen Gewürzakzenten – umrahmt von weichen Tanninen und viel Frische, um den Gaumen im Abgang unendlich lang zu verwöhnen? Ist im Bukett Cassis, Brombeere und Schwarzkirsche gepaart mit feinen Anklängen von Pfeffer – auch in unseren Nasen? Und am Gaumen mit Schokolade überzogene Pflaumen mit Trüffelakzenten? Tragen samtig-weiche Tannine die Aromatik in ein langes Finish? Auch wenn die Weingilde-Probengäste nicht jeder Beschreibung in allen Details zustimmen konnten: Die meisten zeigten sich beeindruckt von der Komplexität, Tiefe und Schönheit der vorgestellten Bordeaux-Rotweine.

Zugleich wurde bei der Probe über die schwere Krise des Anbaugebietes informiert: Die massive Überproduktion von Rotwein soll mit der Rodung von riesigen Flächen eingedämmt werden. Die aktuell überproduzierte oder bereits aus Vorjahren vorhandene Menge wird zum Teil destilliert. Trotz der extrem niedrigen Erntemengen 2024 in Frankreich kann nicht mit einem Preisanstieg gerechnet werden: Der Konsum sinkt weiter kräftig, die Produktionskosten steigen weiter – die Schere zwischen Kosten und Erlösen geht für viele Weinbaubetriebe zu stark auseinander. Immer mehr Weinberge liegen brach, weil sich die Bewirtschaftung nicht mehr lohnt.

Viele Winzer sind deutlich älter als 50 Jahre, finden weder Nachfolger noch Käufer für ihre Weinbergsflächen. Umfragen zeigen, dass rund ein Viertel der Bordeaux-Winzer ihren Beruf aufgeben wollen. Für viele bedeutet die geförderte Rodung die einzige Chance aus der Weinbranche auszusteigen und zumindest eine kleine Entschädigung zu erhalten. Inzwischen hat die EU grünes Licht gegeben für einen 120-Millionen-Euro-Rodungsplan der französischen Regierung. Diese Beihilfen sollen als direkte Zuschüsse an Winzer gezahlt werden, die sich verpflichten, Weinberge endgültig zu roden – und damit ihre Rebfläche dauerhaft zu verkleinern. Denn nicht nur der Export ist eingebrochen. Auch der Absatz im Heimatmarkt geht rasant zurück: Weinbauexperten und Politik suchen nach Auswegen aus der Krise. Eine Bordeaux-Offensive geht Richtung Bio und Nachhaltigkeit; auch die Wein-Stilistik und das Image sollen sich in den nächsten Jahren ändern.

„Das ist es, was unsere Weingilde ausmacht: Wir trinken nicht nur Wein mit Maß und Stil – wir befassen uns mit der Weinkultur, der Geschichte, der Gegenwart und mit den Zukunfts-Perspektiven“, so Weingilde-Vorstandsmitglied Robert Eberle. Mit Blick auf die Krisen-Signale in der Weinwirtschaft – nicht nur in Frankreich – kündigt die Weingilde Bergstraße an, sich im Jahr 2025 gezielt verstärkt mit “Zukunftsweinen” zu beschäftigen: Mit aktuellen Trends und dem kräftigen Wandel in der Weinwirtschaft – auch in Deutschland. Am 15. Februar 2025 ist erneut eine Fahrt zur Weinmesse nach Straßburg geplant – zusammen mit dem Deutsch-Französischen Freundeskreis Bensheim-Beaune.