Peronospora

Dieser Pilz, auch “Falscher Mehltau” genannt, macht den Winzern in diesem Jahr besonders zu schaffen. Die Monate Mai und Juni waren nass und kalt – genau das richtige Wetter, bei dem sich Peronospora besonders wohl fühlt. Er siedelt sich an der Blattunterseite an. An der Blattoberseite zeigt sich ein Fleck, der fast wie ein Ölfleck aussieht. In feuchten Nächten bildet der Pilz Sporen aus, die die Blattunterseite wie mit Mehl bestäubt erscheinen lassen. Das Blatt wird geschädigt, die Photosynthese wird reduziert und damit auch die Zuckereinlagerung verhindert. Der Krankheitsbefall kann bis zum Vertrocknen von Blättern und Beeren und zum Absteben von Teilen der Pflanze führen.
Peronospora kam im Jahr 1875 aus Amerika nach Europa. Im Zuge der Bekämpfung der Reblaus wurden reblausresistente amerikanische Pflanzen nach Europa gebracht, die Pilzsporen mit sich trugen.
Natürlich gibt es Spritzmitten gegen den Falschen Mehltau. Im allgemeinen wird ein Kupferpräparat gespritzt. Doch der viele Regen hat das Mittel abgewaschen und die im Weinberg verbliebene Feuchtigkeit hat mit der nächtlichen Kühle zur intensiver Vermehrung des Pilzes geführt.
Besonders betroffen sind die Öko-Winzer, die den “richtigen” Zeitpunkt zum Aufbringen des Spritzmittels nicht fanden. Sie dürfen sowieso weniger Kupfer spritzen und dürfen auch ergänzende Präparate wie Kalium-Phosphonat wegen der Bestimmungen der Pflanzenschutz-Verordnung nicht einsetzen. Bei ihnen sind Ernteausfälle von 60 % und mehr zu beklagen. Im übrigen Weinbau spricht man von 10 bis 15 %.
Der Ernterückgang ist nicht zwangsläufig mit Qualitätseinbußen verbunden. Sind die verbliebenen Beeren gesund, kann die Pflanze dort sogar verstärkt Zucker bilden.

Charlotte Freiberger zur 64. Bergsträßer Weinkönigin gekrönt

Bis zum Bensheimer Winzerfest im September 2017 wird Charlotte Freiberger die Krone der Bergsträßer Gebietsweinkönigin tragen. Am 2.Juli 2016 übernahm sie dieses Amt von Anja Antes, die sich jetzt darauf vorbereitet, mit den Weinköniginnen aus den anderen deutschen Weingebieten in den Wettbewerb um den Titel der Deutschen Weinkönigin zu treten. Die Weingilde wünscht ihr dazu die nötige Portion Glück, die sie braucht, um erfolgreich zu sein.

Charlotte Freiberger hat alle Facetten eines Weingutes von klein auf im Betrieb ihrer Eltern in Heppenheim kennengelernt. Sie will das vor 90 Jahren gegründete Weingut weiterführen, wohl möglich zusammen mit ihrer Schwester Monika. Qualifiziert hat sie sich mit ihrem Studium an der Hochschule in Geisenheim, das sie mit dem Master of Science abschloss. Im Studiengang Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft kam sie auch an die Geisenheimer Partneruniversität – Universität für Bodenkultur in Wien. Auslandspraktika führten Charlotte Freiberger nach Frankreich an die Dordogne und Anfang dieses Jahres nach Neuseeland ins Anbaugebiet Marlborough.

Als Weinkönigin will Charlotte Freiberger dazu beitragen, daß das Anbaugebiet Hessische Bergstraße über seine Grenzen hinaus bekannter wird. Die Qualität der Weine ist da – da stimmt die Weingilde ihr zu – die Bergsträßer sind immer noch ein Geheimtipp.

100 Jahre Scheurebe

Georg Scheu war an der damaligen Landesanstalt für Rebzüchtung in Rheinhessen tätig. Die “Rebschule” hatte zunächst ihren Sitz in Pfeddersheim bei Worms, bevor sie nach Alzey verlegt wurde. Dort pflanzte er im Jahr 1916 den Sämling mit der Nummer 88, die Rebe, die später nach Georg Scheu benannt wurde. In Österreich ist der Name “S 88” noch bis heute bekannt.
Die genetischen Untersuchungen, die von Frau Dr. Erika Maul am Geilweiler Hof vorgenommen wurden, zeigen, dass als “Vater” der Scheurebe der Riesling beteiligt ist. Die “Mutter” ist eine unbekannte Wilde, eine Bukettrebe (Silvaner x Trollinger) x Riesling.
In einer Zeit, als die Fachwelt glaubte, Qualität nur mit spätreifenden Sorten erzielen zu können, war sich Georg Scheu sicher, dass früher reifende Sorten mit der Unsicherheiten des herbstlichen Wetters besser zurecht kommen. Seine Zuchtziele waren frühe Reife verbunden mit einem späten Vegetationsabschluß, hohe Mostgewichte, stabile Erträge und ein ansprechendes Bukett. Aus seiner Arbeit entstanden u.a. die Sorten Faberrebe, Huxelrebe, Siegerrebe, Kanzler, Würzer, Regner.
Weine der Scheurebe haben je nach Standort und Reife eine herzhafte bis filigrane Säure, sind duftig und körperreich und haben ein ausgeprägtes Bukett, das an den Duft von schwarzen Johannisbeeren erinnert.
In den 1970er Jahren war die Scheurebe beliebt für Neupflanzungen. Mit rund 3000 ha gab es in den 1990er Jahren den Höhepunkt, dann folgte ein massiver Rückgang. Aktuell sind in Deutschland 1423 ha mit Scheurebe bestockt, d.s. 2,1 % der Weißweinsorten. Schwerpunkt ist Rheinhessen mit gut der Hälfte der Flächen.
An der Hessischen Bergstraße haben die Genossenschaften Vinum Autmundis in Groß-Umstadt, die Bergsträßer Winzer eG und das Weingut Simon-Bürkle Weine der Scheurebe im Programm.
Quelle: Hans-Günter Kissinger, DLR Oppenheim

25 Jahre Weingut Simon-Bürkle

Gut ausgebildet an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg kam Kurt Simon zurück nach Zwingenberg. Er brachte den Badener Wilfried Bürkle mit, den er beim Studium in Weinsberg kennen gelernt hatte. Am 1. April 1991 gründeten die beiden Freunde ihr Weingut Simon-Bürkle. Kreativität und innovative Ideen brachten schnell Erfolg und das Weingut entwickelte sich zu einem Spitzenbetrieb an der Hessischen Bergstraße. Qualitäts- und Umweltbewusstsein prägen die Arbeit des Weingutes bis in die Gegenwart.
Heute wird das Weingut von Dagmar Simon und von Johannes Bürkle geleitet.
Gefeiert wird das Jubiläum mit dem Hoffest in der Wiesenpromenade 13 in Zwingenberg vom 26. bis 29. Mai 2016.

BA – Bericht über MV:

Mitgliederversammlung mit Wahlen und

Verkostung mit Bergsträßer Hoheit

Prost: Weinprinzessin Caroline Guthier und Weingilde-Vorsitzender Dr. Roland Turowski bei einer kleinen Verkostung in Schönberg.© Neu

 

SCHÖNBERG. Nomen est omen. Natürlich ließ es sich die Weingilde Bergstraße bei ihrer Mitgliederversammlung in Schönberg- nach Beendigung des offiziellen Teils mit Neuwahlen – nicht nehmen, in gemütlicher Runde ihrer Leidenschaft zu frönen: Bei einer festlichen Weinprobe mit insgesamt sechs ausgewählten Tropfen, jeweils drei von der Bergstraße und drei aus dem Rheingau, erwiesen die Weinkenner den beiden aus Hessen stammenden Deutschen Weinprinzessinnen Caroline Guthier und Katharina Fladung ihren Respekt.

Austausch über Twitter
Zeitgleich fand eine identische Verkostung bei der Weinbruderschaft Geisenheimer Weinreimer statt. Via Twitter tauschte man sich aus. Die Bergsträßer Weinprinzessin Caroline hatte sich ebenfalls zur Weingilde gesellt und bestach durch ihr Wissen und fachmännische Kommentare.
Kredenzt wurden von der Bergstraße ein Auxerrois 2014 von Simon Bürkle (Zwingenberg), ein Riesling Spätlese 2014 von Hanno Rothweiler (Auerbach) und ein Spätburgunder 2013 vom Weingut der Stadt Bensheim. Von der Weingenussschaft Mundklingen wurden ein Riesling, ein Roter Riesling und ein Primitivo verkostet.

Problemlos und in kürzester Zeit waren zuvor die üblichen Regularien abgehandelt worden. “Auch 2015 haben sich die Mitglieder der Weingilde Bergstraße wieder mächtig ins Zeug gelegt”, freute sich der alte und neue Vorsitzende Dr. Roland Turowski über eine Vielzahl von Aktivitäten im Vorjahr. Derzeit hat die Weingilde knapp fünfzig Mitglieder. “Wir sind ein relativ junger Verein”, zeigte sich Turowski zufrieden mit dem Durchschnittsalter.
Gleich zu Beginn seines Rechenschaftsberichtes machte er die Weinkenner und -freunde auf den neu gestalteten Internetauftritt mit seinem modernen Design und den umfassenden Informationen über das Weinbaugebiet Hessische Bergstraße aufmerksam. Ihr junges und ansprechendes digitales Gesicht hat die Weingilde Anette Klüber-Meyer zu verdanken.
Ausführlich ging der Vorsitzende auf die Veranstaltungen des Vorjahres ein und dankte Stefanie und Manfred Berg, Marlies und Winfried Christ, Dr. Fritz Richter, Roland Jost, Arndt F. Werner, Peter Proß und Dieter Späth, Ingeborg Turowski sowie Elke Ditter und Reinhard Bauß für Vorbereitung und Organisation. Zu nennen wären Exkursionen zu verschiedenen Weingütern, eine virtuelle Reise in das kleinste Weinanbaugebiet Österreichs, in die Wachau, Weinproben, Ausflüge in Weinregionen, eine Blindverkostung, ein botanischer Rundgang über den Hemsberg und ein festliches Fünf-Gänge-Menü mit Roten Rieslingen als prominente Begleiter.
Wissenswertes für Einsteiger
Die neu gestaltete Vinothek “Viniversum” der Bergsträßer Winzer eG war Anfang des Jahres 2015 Ziel der Weingilde. Sommerfest und der informelle Jahresabschluss im Weingut der Stadt Bensheim gehören ebenfalls zum festen Repertoire wie die Teilnahme am Bergsträßer Weinfrühling.
Da die Weingilde Bergstraße stark von den Aktivitäten, den Ideen und dem Organisationstalent ihrer Mitglieder profitiert, bat Turowski diese auch weiterhin um Vorschläge für Veranstaltungen rund um den Wein. Schon im nächsten Monat stehen zwei herausragende Ereignisse an. Am Freitag, 8. April, wird ein Repräsentant des zum “Winzer des Jahres 2015/16” gekürten Weingutes Erich Manz aus Weinolsheim/Rheinhessen seinen Betrieb im Bürgerraum der Weststadthalle vorstellen.
In Kooperation mit dem Verkehrsverein der Stadt Bensheim präsentiert die Weingilde zum Auftakt des Bergsträßer Weinfrühlings am 23. April im Bürgerhaus unter dem Motto “W(Ein)steiger” Wissenswertes und Informatives. gs

© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 22.03.2016

Weinbauliche Kenndaten

Die Hessische Bergstraße

Mittelwerte und direkter Vergleich: 2010 – 2015

Klima: 40-jähr. Mittel (1971-2010) 30-jähr. Mittel (1981-2010)
Niederschläge: 697 mm/Jahr 763 mm/jahr
Sonnenscheinstunden: 1685 h/Jahr 1685 h/Jahr
mittl. Jahrestemp.: 10,9 0 C 10,9 0 C
in der Vegetationszeit 15,7 °C 15,9 °C
 Im direkten Vergleich: 2010 2015
Rebfläche: 436,1 ha 455,4 ha
Rebsorten:
  • Riesling
  • Grauer Burgunder
  • Müller-Thurgau
  • Grüner Silvaner
  • sonst. Weißw.
  • Spätburgunder
  • sonst. Rotw.
47,48 %
8,97 %
6,68 %
3,73 %
12,21 %
10,44 %
10,49 %
44,58%
10,55%
5,36 %
3,58 %
15,06 %
10,47 %
10,40 %
Hektarertrag: Durchschn. 10 J. 76,20 hl/ha 68,37 ha/hl
Gesamtzahl Betriebe 500 437
davon Genossen-
schaftl. Ablieferer
304 mit 270,9 ha 262 mit 288 ha

Es gibt Neues im Programm

Bitte schaut mal wieder in unser Programm. Dort gibt es die Ankündigung unserer Verkostung von Weißweinen aus der Wachau.  Aber auch das Jahresende bietet ein  Highlight : es gibt auch in diesem Jahr wieder einen Jahresabschluss.

Die ersten Termine für 2016 stehen fest.

Viel Spaß beim Stöbern!

Willkommen zu unserem neuen Webauftritt

Willkommen bei der Weingilde Bergstraße und unserem neuen Webauftritt. Wir hoffen euch gefällt er genauso gut wie uns und ihr habt viel Spaß beim Stöbern und Informieren.

Direkt auf der Startseite findet ihr zukünftig alle Neuerungen, Ankündigungen und Veränderungen im Programm. Den Überblick findet ihr wie immer unter “Programm”.

Laßt uns wissen, ob es euch so gefällt.  🙂