Weine von der Nahe,

präsentiert von Boris Auer im Hof des Weingutes Mohr. Endlich wieder Präsenz, endlich wieder rege Diskussionen und flotter, kenntnisreicher Gedankenaustausch. Vielschichtig wie der Boden der Weinregion Nahe waren die Beiträge zu Weiß- und Grauburgunder und zum Riesling, aber immer zustimmend; ebenso zum Spätburgunder, auch der Sauvignon blanc am Ende von Roland Turowski spendiert und besprochen fand seine Freunde. Kontrovers war die Diskussion über den Zusammenhang zwischen Terroir und Reben und die Bezeichnung auf den Etiketten: “vom Vulkan”, “vom Schiefer”, vom roten Sandstein” etc. Nur Marketingmasche oder auch ein Hinweis zum Geschmack? Als Ergebnis konnten die vielen Mitglieder und zahlreichen Gäste mit nach Hause nehmen, daß die Weine von der Nahe sich nicht in eine Schublade stecken lassen und eigentlich für jeden Genußtypen etwas zu bieten haben.

Weine von der Nahe

ist das Thema der ersten Präsenzveranstaltung der Weingilde Bergstraße im Jahr 2022 am Freitag 13.5. um 19.30 Uhr im Restaurant des Weinguts Mohr in Bensheim in der Grieselstraße. Mitglied Boris Auer hat sich in dem Weinanbaugebiet umgesehen und wird eine spannende Verkostung mit vielen Hintergrundinformationen präsentieren.

Obwohl diese Region zwischen Mosel und Rhein bereits von den Römern als Weinregion geprägt und dann 1935 in einer staatlichen Verfügung als eigene Weinbauregion bezeichnet worden ist, wurden die heutigen Grenzen des Anbaugebiets Nahe erst mit dem Weingesetz 1971 festgelegt. Damit wurde es für die hiesigen Winzer zur Pflicht, »Nahe« auf dem Etikett auszuweisen. Vorher war es noch weit verbreitet, die Weine aus dem Nahetal als »Rheinweine« zu verkaufen. Die Weinberge erstrecken sich auf das gesamte Nahetal sowie auf deren Nebenflüsse Guldenbach, Gräfenbach, Glan und Alsenz. Die Landschaft der mittleren Nahe ist von tiefen Tälern und hohen, steilen Felswänden geprägt. Der Soonwald und der Hunsrück mit seinen bis zu 600 m hohen Bergen bilden einen hervorragenden Schutz gegen Nordwinde. In den geschützten Südlagen herrscht in den Sommermonaten beinahe ein mediterranes Klima. Hier fühlen sich besonders die klassischen weißen Rebsorten wohl. Die feinrassigen Rieslinge von den Schieferböden in Steillagen zählen zu den besten Deutschlands, und auch ausdrucksvolle Müller-Thurgau sowie milde und vollmundige Silvaner werden hier erzeugt. Weitere häufig angebaute Rebsorten sind grauer und weißer Burgunder, Kerner, Scheurebe und Bacchus. Rotwein spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Das Weinland Nahe hat 4239 ha Rebfläche, davon 75 % weiße und 25 % rote Trauben. 180 verschiedenen Bodenformationen und damit deutschlandweit die größte Bodenvielfalt bringen ganz unterschiedliche Geschmackserlebnisse in die Flasche. Der Weingenuss, den Nahe-Winzer liefern, lässt sich in einem Satz nicht beschreiben. Zu groß sind die aromatischen Unterschiede. So bietet ein Wein, dessen Trauben auf Konglomerat-Boden (Quarz, Schiefer, Lös, Lehm, Porphyr) gedeihen durften, herrliche Noten von gelber Steinfrucht und exotischem Obst, während roter Sandstein vor allem dem Riesling deutliche Apfelnuancen und Birnennoten schenkt. Tonschiefer wiederum fördert Kräuteranklänge und Zitrusfrucht. Die Weingärten befinden sich größtenteils in Flach- und Hügellagen und nur ein geringer Teil in Steillagen wie z.B. um Bad Münster. Die Nahe also hat für jeden Genusstypen etwas zu bieten. Das herauszustellen wird eine nicht ganz leichte Aufgabe des Referenten sein, denn die Weinbauregion Nahe läßt sich nicht leicht in eine Form pressen oder einfach in eine Schublade packen oder wie auch gesagt wird: Wein für echte Typen, charakterstark und unverkennbar.

Diese Weine besitzen viele Besonderheiten, wie uns Boris Auer mitteilt, eine jedoch sticht besonders hervor: Nahe-Weine erschließen sich dem Verkoster zumeist im Ausschlußverfahren. “Schmeckt ein Riesling weniger würzig, voll und erdig (wie die Pfälzer und Rheinhessen), sondern eher straff und zitronig, aber nicht so schieferig wie ein Mosel… dann liegt man mit der Nahe ziemlich gut.” (Zitat ChezMatze online, ein Wein-Blogger aus Bamberg). Woher das kommt? Mosel und Rheingau verfügen vornehmlich über Schieferböden, die Pfalz über Kalk-, Lös- oder Sandböden etc, aber die Nahe hat (siehe oben) einfach alles. Oder wie der bekannte Weinkritiker Stuart Pigott schreibt: „Die Nahe ist bis heute mein liebstes deutsches Weinbaugebiet“ , sagt der Brite mit inzwischen deutschem Pass, „sie bietet so viele Köstlichkeiten wie eine Juwelierauslage Juwelen bietet.“ Und er sagt weiter: “Die Nahe mag eine der weniger bekannten Weinregionen Deutschlands sein (nur Hessische Bergstraße, Saale/Unstrut sowie die Elbe untertreffen sie an Bekanntheit), sie ist gleichwohl die vielleicht spannendste. Das Ausmaß, in dem die Böden und ihr Charakter dort von jetzt auf gleich wechseln, von einer Kleinstlage zur nächsten, oft im Verlauf von nur hundert Metern, ist ziemlich einzigartig. Genau das ist aber das Wesentliche bei Wein, dass er maßgeblich nach dem Boden schmeckt, auf dem und in dem er wächst. Irre Böden, irrer Wein.” Wir dürfen gespannt sein.

Quellen: vino-culinarion, Silkes Weinkeller, Wikepedia, Che Matze, Stuart Pigott

11. online-Verkostung mit PIWI rot

Diese Weine kommen am 25.3.2022 bei der Verkostung der Weingilde Bergstraße mit roten Zukunftsweinen oder auch PIWI`s genannt in die Gläser.

  1. Prior 2020 trocken, 13 Alc., badischer Landwein, biowein plus, Ecovin, Weingut Andreas Dilger, Freiburg/Breisgau
  2. Regent 2020 trocken, 12 Alc., Zwingenberger alte Burg, dt. Qualitätswein, Ecovin, Feligreno Bio-Weinbau (inh. Jannik Jährling, Darmstadt), hessische Bergstraße
  3. Monarch 2019 “Auftakt” trocken, 14 Alc., dt. Qualitätswein, Weingut Abthof (Inh. Herbert und Martin Koch, Hahnheim), Rheinhessen
  4. Satin noir 2018 “Kunigunde” trocken, 13 Alc., dt. Qualitätswein, Bioland, Weingut Ansgar Galler, Kirchheim/Weinstraße, Pfalz

Ecovin e.V. ist der Bundesverband ökologisch arbeitender Weingüter in Deutschland Bioland ist ein Anbauverband und Mitglied im Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft

Biowein voll im Trend

Nachhaltigkeit, Regionalität, Zukunftsfähigkeit – immer mehr Winzer stellen auf biologischen Weinbau um, die Nachfrage nimmt stetig zu. Seit Corona legen Weinliebhaber verstärkt Wert auf hochwertigen Wein, den sie direkt in der eigenen Region kaufen. Weinexperten sind sich einig: Biowein wird früher oder später der Standard sein.

11. online-Verkostung mit PIWI-Weinen

AUFTAKT – Neues wagen – Aufbrechen – Horizont erweitern – Entdeckerlust? “Es ist Zeit, etwas Neues zu genießen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen”, schrieb schon Meister Eckhart im 13. Jhdt. Nach der Verkostung von Piwi-Weinen in weiß am 25.2. (siehe homepage-info zur 10 online-Verkostung) wendet sich die Weingilde Bergstraße am 25.3. den Piwi-Weinen in rot zu.

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten spielen für die zunehmend ökologische Orientierung im Weinbau eine zentrale Rolle. Mit ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die im Weinbau besonders gefürchteten Mehltaukrankheiten Peronospora und Oidium bringen sie ökologische wie auch ökonomische Vorteile, da der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark reduziert werden kann. Das schont die Umwelt, schützt die Anwender, spart Kosten und minimiert das Risiko von Ertragsausfällen, insbesondere in Jahren mit hohem Infektionsdruck. In Weinbaulagen, die nicht mit Maschinen befahrbar sind oder sich in einer besonders sensiblen Umgebung befinden, kann der Anbau von Piwis damit sogar langfristig zur Erhaltung des Weinbaus in einer vielfältigen Kulturlandschaft beitragen. So steht es in der neuen Broschüre des führenden staatlichen Weinbauinstitus Freiburg. Diese Broschüre kann auf der Webseite des WBI unter der Rubrik “Fachinfo” bei https://wbi.landwirtschaft-bw.de abgerufen werden.

Stefanie und Manfred Berg haben wieder die Weine ausgesucht und werden sie am 25.3.2022 19 Uhr 30 online präsentieren. Dabei sein werden ein Regent von der Bergstraße, ein Prior aus Baden, ein Monarch aus Rheinhessen und ein Satin noir aus der Pfalz. Um Mißverständnissen vorzubeugen, es nimmt kein Prior oder Regent oder Monarch an der Verkostung teil, sondern das sind die Namen dieser neuen Rebsorten.

Ob pilzwiderstandsfähige neue Rebsorten für eine Zeitenwende im ökologischen Weinbau sorgen werden, bleibt abzuwarten und muß durch Qualität überzeugen. Damit aber muß man sich erst einmal auseinandersetzen, um dann zu einem Urteil zu kommen. Nach den weißen Sorten Phönix, Helios, Souvignier gris und Sauvignac, die in der Weingilde mit überwiegend positiver Resonanz vorgestellt worden sind, darf man auf die Roten gespannt sein.

10. online-Verkostung mit PIWI-Weinen

PIWI-Weine sind Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. Heute wird in der Wissenschaft und Forschung vermehrt von neuen innovativen und robusten Rebsorten in diesem Zusammenhang gesprochen mit dem Ziel gesunde Trauben in voller aromatischer Pracht, ohne daß zu Kupfer, Schwefel oder Chemie gegriffen werden muß, weil Pilze, Schädlinge oder das veränderte Klima die Reben attackieren.

Am 25.2. um 19 Uhr 30 startet die Weingilde Bergstraße dank Corona wieder eine online-Verkostung; es ist die Zehnte ihrer Art und beschäftigt sich mit diesen pilzwiderstandsfähigen Weinen und in einer ersten Runde mit weißen neuen Rebsorten, die wahrscheinlich so gar nicht Eingang in unseren Weinkellern gefunden haben, die wir teilweise auch noch gar nicht kennen, geschweige denn mal probiert haben. Die zweite Runde wird sich dann am 25.3. der roten Piwi-Sorten annehmen. Beide Runden werden ausgesucht und präsentiert von Stefanie und Manfred Berg.

Durch gezielte Züchtung und Selektion entstehen neue innovative Rebsorten, die es ermöglichen, den Weinbau nachhaltiger zu gestalten und die zukünftigen Herausforderungen im Weinberg zu bewältigen wie Pilzkrankheiten, wärmeres Klima, Trockenheit, Frost etc. und natürlich auch mit dem Ziel Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Führend auf diesem Gebiet in Deutschland sind das Weinbauinstitut Freiburg, die Forschungsanstalt Geisenheim und das
Julius Kühn Institut in Siebeldingen/Pfalz. Man rechnet normalerweise bis zu 20 Jahre an Entwicklung für eine neue Rebsorte. Es braucht also einen langen Atem.

Wer kennt schon die neuen Namen? Regent und Souvignier Gris vielleicht an der Bergstraße, aber Solaris, Johanniter, Cabernet Blanc, Muscaris, Sauvignac, Satin Noir, Monarch? Es gibt mittlerweile eine Vielzahl neuer Sorten, die sehr unterschiedliche Weine mit eigenem Charakter ergeben. Die Entdeckungsreise ist spannend und voller neuer Geschmackserlebnisse.

Piwi klingt niedlich und lässt viele Assoziationen zu, aber nicht unbedingt die von Wein. Dabei geht es bei Piwi genau darum. Hinter dem Kunstwort verbergen sich nicht Genscheren im Labor, sondern Züchtungen im Weinberg. So wundert es wenig, dass Rebsorten wie Cabernet Blanc, Regent und Monarch – um noch die bekanntesten zu nennen – den wenigsten schon mal untergekommen, sprich ins Glas gekommen sind. Um sich das Fremdeln mit diesen Piwis abzugewöhnen, will die Weingilde die noch nicht so geläufigen Traubensorten den Neugierigen und Aufgeschlossenen etwas näher bringen. Riesling, Müller-Thurgau und Silvaner kann ja jeder, aber Chardonel, Phoenix, Bronner oder Cabernet Cortis, da wird es schon schwierig.

Bleibt abzuwarten, ob der ökologische Vorteil – weniger externer Pflanzenschutz – oder sogar der Klimawandel dafür sorgen, dass mehr Piwi-Sorten den Weg in die Weinberge und unsere Weinflaschen finden. Solange sie auch mit Qualität überzeugen, kann man solche Unternehmungen nur gut finden.

Quellen: Weinfreunde, Piwi-international, Delinat, eigene Recherche

9. online-Verkostung mit Lemberger

Diese Weine stehen am 28.1.2022 bei der Lemberger- bzw. Blaufränkisch-Verkostung bereit:

  1. 2018er Zwingenberger Steingeröll Lemberger trocken von Simon-Bürkle
  2. 2017er Würzburger Stein Blaufränkisch R trocken Erste Lage vom Bürgerspital
  3. 2018er Blaufränkisch Bio handgelesen, spontan vergoren, Weingut Weninger, Horitschon, Burgenland
  4. 2018er Blaufränkisch Reserve, Weingut Steindorfer, Apetlon, Burgenland

9. 0nline-Verkostung mit Lemberger bzw. Blaufränkisch

Corona hat Deutschland und die Welt weiter im Griff. Deshalb startet die Weingilde Bergstraße wieder eine online-Verkostung und zwar am 28.1. um 19.30 Uhr mit Weinen der Lembergertraube, die auch blaufränkisch genannt wird. Die Reise geht von der hessischen Bergstraße über Franken ins österreichische Burgenland. Lothar Meyer wird einen Lemberger 2018 Zwingenberger Steingeröll vom Weingut Simon-Bürkle präsentieren; Winfried Christ einen blaufränkisch 2017 Würzburger Stein Erste Lage vom Bürgerspital; Florian Golz einen blaufränkisch 2018 Bio vom Weingut Weninger aus Horitschon und einen blaufränkisch 2018 Reserve vom Weingut Steindorfer aus Apetlon, beide aus dem Burgenland.

Der Lemberger, so sagt man, verbindet die Finesse des Burgunders mit der Kraft des Cabernet. Die Abstammung vermutet man aus Heunisch und einer fränkischen Rebsorte und deshalb findet man auch die Bezeichnung “blaufränkisch”, vor allen Dingen in Österreich, aber eigentlich ist er in Württemberg erfunden worden. Größtes Anbaugebiet ist Ungarn mit ca 8.000 ha (hier heißt er “Kek frankos” – “kek” bedeutet blau), dann folgt Österreich, hier Burgenland, mit 2.900 ha und Deutschland, nein Württemberg, mit 1.900 ha; davon 2 ha an der hess. Bergstraße, aber auch eine “klitzekleine” Fläche im Frankenland.

1750 wurde die autochthone Rebsorte Lemberger das erste Mal in Österreich erwähnt, die erst später nach Deutschland gelangte, wo sie den Namen Lemberger nach der nieder-österreichischen Ortschaft Limberg erhielt. Wer die Ursprünge des Blaufränkisch untersucht, kommt immer wieder aufs Burgenland, welches bis 1921 zu Ungarn gehört und erst danach zur Republik Österreich wechselte. Über 90 Prozent des nationalen Blaufränkisch-Bestandes stehen hier.

Man kann aus dem Lemberger mehr machen als nur einen Trunk zum “Viertele schlotzen” wie sich die Älteren von uns noch an die ausgeprägte Lemberger-Trollinger-Zeit aus Württemberg erinnern. Er liebt warmes Klima, windgeschützte Standorte, tiefgründigen, fruchtbaren Boden und eignet sich perfekt für den Ausbau im Holzfaß. Er kann sich zu einer wahren Fruchtbombe entwickeln mit Aromen von Brombeeren, Pflaume, Kirsche, Holunder, Johannisbeere, mit feiner Säure und einem Reichtum an Gerbstoffen. Er steht sehr dunkel im Glas. Nachdem die meisten Liebhaber den Lemberger aus Württemberg kennen (95 % in Deutschland wird dort angebaut), wird diesmal ein Lemberger von der Bergstraße ins Glas kommen und ein blaufränkisch aus Franken (Lage Würzburger Stein).

Quellen: magazin.wein, Wikepedia

Weine aus Ligurien

Am 12.11. präsentieren Marlies und Winfried Christ Weine aus Ligurien. Diese mit 1.500 ha zweitkleinste Weinregion Italiens schmiegt sich nierenförmig an den Golf von Genua. Die rund 350 km lange Küste der Riviera di Levante und Riviera di Ponente erstreckt sich von der französischen Grenze im Westen bis zum nördlichen Rand der Toskana. Das größtenteils schroffe und steinige Land ist schwer zu bewirtschaften. Die Hauptstadt Genua war schon immer ein bedeutender Hafen und nach Venedig der wichtigste Umschlagplatz für Wein. Schon der griechische Historiker Strabo (um 20 n. Chr.) erwähnte lobend den ligurischen Wein und der große Philosoph Andrea Bacci (16. Jhdt) schrieb überschwenglich: “dass die Weine Liguriens sogar Steine zum Blühen bringen könnten.”

Es heißt: “Glücklich, wer in Ligurien dem Winzerberuf nachgeht, denn hier übersteigt die Nachfrage bei Weitem das Angebot”. Es herrscht ein mediterranes, trockenes Klima und die hohen ligurischen Alpen und Apeninnen schützen die mühsam in den Fels gehauenen terrassierten Weingärten vor kalten Winden und das Meer speichert die Sonnenwärme. Außerhalb Italiens sind diese Weine kaum zu finden. Auch in der Fachliteratur oder in Weinjournalen muß man lange suchen, in der Gastronomie völlige Fehlanzeige. Die Rebsorten Nummer Eins im weißen Bereich sind der Vermentino und Pigato, als Spezialität dann aus der region um cinque terre der Sciacchetra; im roten Bereich sind es die Rebsorten Rossese und Ormeasco.

Weine aus Ligurien sind immer noch ein Geheimtip, nicht nur außerhalb Italiens, sondern auch außerhalb Liguriens. Die Bewirtschaftung der steilen Hänge in dem schmalen Streifen zwischen Meer und Alpen lassen nur eine geringe Produktionsmenge zu, die fast ausschließlich vor Ort verkauft werden. Inzwischen gibt es aber etliche ligurische Weine, die sich im italienischen Weinführer “Gambero Rosso” wiederfinden.

Quellen: Wikepedia, Stefan Maus: italienische Weinwelten

Erste Präsenz-Verkostung mit Rotweinen vom Weingut Seitz

Udo Schmidt-Czypull, ein großer Freund von Rotweinen des leider nicht mehr existierenden Weinguts Seitz in Auerbach, präsentiert am 27.8.2021 ab 18 Uhr in der Schloßstraße 33 neun Rotweine vom Seitz: 4 Spätburgunder der Jahrgänge 2012-2015; 3 Dornfelder von 2012,13 und 15; 2 St. Laurent von 13 und 15. Diese Jahrgangsgeschmacksprobe verspricht spannende Gaumenfreuden und sicherlich auch kontroverse Diskussionen. Es ist die erste Verkostung in Präsenz seit Corona nach 8 Online-Proben.

Die Mitglieder dürfen sich freuen auf Spätburgunder, dem Klassiker für gehobene Ansprüche, die ein Spektrum von vollmundig, samtig über fruchtiges Aroma bis Nuancen von Mandel abbilden. Meist dominiert die Kirsche oder Brombeere, aber auch Johannisbeere und Erdbeere zeigen sich im Geschmack. Bei Barrique-Ausbau kommen noch Vanille-Zimt-Anklänge hinzu.

Für den Dornfelder gibt es zwei unterschiedliche Ausbaustile. Der erste betont die intensiven Fruchtaromen wie Sauerkirsche, Brombeere und Holunder und wird jung auf den Markt gebracht. Andere Winzer bauen den Dornfelder im großen oder kleinen Holzfass (Barrique) aus, betonen mehr die Gerbstoffe und Struktur des Weins und nehmen die Fruchtaromen zurück. Meist handelt es sich um gehaltvolle, geschmeidige und harmonische Weine, die teilweise aber gewöhnungsbedürftig sind. Unschwer ist der Dornfelder bereits an seiner tiefdunklen Farbe zu erkennen.

St. Laurent, eine fast verschwundene Rebsorte, bringt anspruchsvolle Tropfen hervor, bei denen Aromen von Holunder und Wildkirsche dominieren. Sie bestechen durch ihre tiefrote Farbe und das Hauptverbreitungsgebiet befindet sich in Österreich. Sie besitzen eine feine Säure und eine samtige bis raue Tanninstruktur.

Schön, daß diese Raritäten vom Weingut Seitz aus der Sammlung von unserem Mitglied Udo Schmidt-Czypull auf den Tisch kommen.