Bordeaux, aber erschwinglich

Immer wieder sprechen Kenner von den großen, teuren Bordeaux-Château wie den Mouton und Lafite Rothschilds, den Latours, Margaux, Haut-Brions und Cheval Blancs. Bereits in der Mitte des Jahrzehnts kletterten die Preise renommierter Crus hemmungslos nach oben, durchbrachen mit dem Jahrgang 2000 eine erste Schallmauer des Irrsinns und in der Folge praktisch alle fünf Jahre eine weitere. Heute wären für eine Flasche 2000er Château Latour 1550 Euro zu bezahlen, für den Lafite Rothschild sogar 2220 Euro. ​

Das Image der Region wird von den superteuren Weinen geprägt, doch sie produziert auch großartige, die kein Vermögen kosten. Der Kolumnist und Weinexperte Stephan Reinhardt stellte sechzehn seiner Favoriten zwischen 16 und 42 Euro im Oktober 2022 in der FAZ vor und einige davon will die Weingilde am 17.2. im Wappensaal des Dalberger Hofes verkosten (Beginn 19.30 Uhr).

Das Gebiet um Bordeaux, auch Bordelais genannt, ist das größte zusammenhängende Weinbaugebiet der Erde. Man will versuchen, sich dem Gebiet mit seinen mehr als 60 Appellationen und Klassifikationen und über 3.000 Chateaus, die 6 Millionen Hektoliter Wein auf 111.000 Hektar produzieren, vorsichtig zu nähern. Deshalb wird man nicht nur auf die Weine eingehen, sondern auch auf Boden, Klima, Geschichte, Entwicklung und natürlich diese “Appellationen”. Daraus könnte sich auch eine Serie, dem Bordelais gewidmet, entwickeln.

Hier kommen rechts und links der Garonne beziehungsweise ihrer Gironde genannten Mündung mehr als 60 Appellationen zusammen, von denen die übergreifende Bordeaux AOP die größte, aber auch einfachste ist, während die kommunalen Appellationen wie etwa Margaux, Pauillac oder Saint-Émilion die Spitze darstellen. Dazwischen liegen die Bezirksherkünfte wie beispielsweise das Médoc nördlich der Stadt Bordeaux. ​

Quellen: FAZ, Grafik: Lobenbergs gute Weine