Die Mitgliederversammlung der Weingilde hat den Vorstand neu gewählt.
Vorsitzender bleibt Dr. Roland Turowski (rechts), Stellvertretender Vorsitzender ist Manfred Berg (4. von links), Rechner Achim Weidmann (2. von links) und Schriftführer Lothar Meyer (2. von rechts). Die Beisitzer (von links) sind Zara Proß, Winfried Christ, Stefanie Berg und Elke Ditter.
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Muskateller
Was für eine Familie! Mehr als 200 Verwandtschaften zählt die Muskateller Rebe. Alle haben das charakteristische Muskataroma. Es sind leichte Weine, rassig und mit feiner Säure, fruchtig, wobei die Fruchtaromen je nach Herkunft des Weins an heimische oder exotische Früchte erinnern.
Die Beeren der unterschiedlichen Variationen des Muskatellers zeigen ein breites Farbspektrum: weiß, gelb, grau, grün, rosa, rot. braun, violett, blau bis schwarz. Woher der Name für den Wein herkommt, ist ungewiss. Vielleicht kommt er vom lateinischen Wort “musca”, Fliege, da Fliegen die stark duftenden Beeren sehr lieben. Über das italienische Wort “moscatello” ist dann der Name zu uns gekommen.
Muskateller gilt als eine der ältesten Rebsorten der Welt. Vermutlich brachten phönizische und griechische Siedler die Rebe aus Kleinasien in den Mittelmeerraum, wo sich der daraus gewonnene Wein bald grosser Beliebtheit erfreute. Möglich ist, dass bereits Plinius der Ältere um 60 n. Chr. den Muskateller als “Uva Apiana” beschrieben hat.
Karl der Große ließ sich diesen Wein bringen und auch von Kaiser Friedrich I, Barbarossa, ist bekannt, dass er ihn sehr schätzte. Im Nibelungenlied wird berichtet, dass Markgraf Rüdiger von Bechelaren (heute Pöchlarn), der seine Besitzungen in der Region Melk in Österreich und östlich davon hatte, die Nibelungen auf deren Zug zum König Etzel in der Stadt Traismauer bewirtete und einen gepriesenen Muskateller ausschenkte.
Ein Soldatenlied aus dem 16. Jahrhundert singt folgendes Lob:
Der liebste Buhle, den ich han, der liegt beim Wirt im Keller.
Er hat ein hölzins Röcklin an und heißt der Muskateller.
Er hat mich nächten trunken g’macht und fröhlich diesen Tag vollbracht;
drum geb’ ich ihm ein’ gute Nacht.
Von diesem Buhlen, den ich mein’, will ich dir bald eins bringen.
Es ist der allerbeste Wein, macht lustig mich zu singen.
Frischt mir das Blut, giebt freien Mut, als durch sein Kraft und Eigenschaft.
Nun grüß’ ich dich, mein Rebensaft.
Zu den edelsten Vertretern des Muskatellers gehört der Gelbe Muskateller. Er sollte in guten Lagen gepflanzt werden. In windoffenen Lagen neigt er zum Verrieseln. Die Rebe ist frostempfindlich. Deswegen wurde sie weitgehend in südlichen Regionen angebaut und erobert erst seit kurzem die deutschen Weinanbaugebiete.
Die Weingilde wird sich in ihrer Mitgliederversammlung mit Bergsträßer Weinen vom Gelben und vom Roten Muskateller beschäftigen.
Übrigens: Verschiedene Rebsorten, die den Begriff “Muskat” im Namen tragen, wie Morio Muskat, Muskat Silvaner oder Wildmuskat, gehören nicht zur Muskatellerfamilie.
Quellen: Taschenbuch der Rebsorten, …weinfreunde.de, Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Mitgliederversammlung der Weingilde Bergstraße e.V.
Die Weingilde Bergstraße ist eine Gemeinschaft von Weinfreunden, die für die Pflege der Weinkultur steht. Sie hat sich die Struktur eines “eingetragenen Vereins” gegeben. Ein eingetragener Verein muss jedes Jahr eine Mitgliederversammlung durchführen. Die Weingilde macht das jeweils im März, in dem Monat, in dem sie im Jahr 2002 zur Gründung zusammentrat. So auch dieses Jahr. Zuerst sind satzungsgemäße Regularien durchzuführen: Die Berichte des Vorstandes und des Kassenführers werden vorgestellt und diskutiert. Danach wird der Vorstand neu gewählt. Für die nächsten zwei Jahre hat er die Verantwortung für die Gestaltung des Programms.
Die Weingilde würde ihrem Anspruch nicht gerecht, wenn in der Mitgliederversammlung nicht auch das Wissen um den Wein und der Weingenuss gepflegt würde. Vorgestellt werden Weine der Rebsorte Muskateller. Und weil ein Glas Wein ein Element der Geselligkeit ist, klingt die Mitgliederversammlung aus mit einer Auswahl von Pasteten und Terrinen französischer Herkunft, zu denen passende Weine von der Bergstraße gereicht werden.
Gemischter Satz
Werden in einer Weinlage mehrere Rebsorten angebaut, deren Beeren gemeinsam geerntet und gekeltert werden, spricht man von einem “Gemischten Satz”. Auch der so gewonnene Wein wird mit diesem Begriff bezeichnet.
Das isr die Besonderheit des Gemischeten Satzes: die verschiedenen Rebsorten haben zum Zeitpunkt der Ernte unterschiedliche Reifegrade, d.h. Säure und Süße variieren, die rebsortentypische Ausprägung der Aromen ist unterschiedlich weit fortgeschritten. Die Weine zeigen daher von Jahr zu Jahr ein eigenes Profil. Und je nach Mischung der Rebsorten in den einzelnen Weinlagen gibt es eine eigene aromatische Vielschichtigkeit.
Die Grundidee des Gemischten Satzes ist, dass sich die Weinbauern gegen das Risiko von Wettereinflüssen und von Rebkrankheiten und -schädlingen schützen wollten. Da jede Rebsorte anders auf diese äusseren Einflüsse reagiert, sollte so der Ertrag stabilisiert und eine Mindestqualität gesichert werden.
Als 2009 im Rahmen der EU-Verordnung 607 geschützte Bezeichnungen in den einzelnen EU-Ländern festgeschrieben wurden, konnte sich Österreich die Bezeichnung “Gemischter Satz” sichern. Andere EU-Länder dürfen diese Bezeichnung deshalb nicht nutzen.
Als Spezialität gibt es den “Wiener Gemischten Satz”, dessen Qualitätsmerkmale in einer Verordnung festgeschrieben sind: mindestens 3 Rebsorten, kein Anteil größer als 50 %, der drittgrößte Anteil muss mindestens 10 % betragen.
In Deutschland gibt es insbesondere in Franken eine Reihe von Weinlagen, die unter dem Begriff “Alter Fränkischer Satz” bekannt geworden sind.
An der Hessischen Bergstraße pflegt das Mitglied der Weingilde, Christian Bort, einen gemischten Satz in einer Bensheimer Lage.
Mit einer Auswahl von Weinen, die im gemischten Satz stehen, will sich die Weingilde am 23. Februar 2018 der geschmacklichen Vielfalt dieser Erzeugnisse nähern. Obwohl im Regelfall moderne Kellertechniken zum Einsatz kommen, wird bei der Verkostung ein Hauch von Historie spürbar sein.
Quellen: Der Brockhaus-Wein, Wikipedia, Österreich Wein, Kai Wagner-Schatzkammer Franken,
Roter Riesling in Bundessortenliste eingetragen
Der Antrag kam vom Institut für Rebenzüchtung der Hochschule Geisenheim: seit dem 15. Januar 2018 ist die Rebsorte Roter Riesling für die Herstellung von Qualitätswein zugelassen. Zukünftig braucht es für deren Anbau keinen Versuchsantrag mehr, die Pflanzfläche ist nicht mehr begrenzt. Für die Betriebe, die den Roten Riesling im Versuchsanbeu gepflanzt haben, entfallen alle mit der Versuchsgenehmigung verbundenen Auflagen. Im Rahmen der Eintragung werden 5 Klone zum Anbau zugelassen.
In der EU-Weinbaukartei wird der Rote Riesling mit der Zahlenkennung 855 geführt.
In Hessen wurde der Rote Riesling bereits im Jahr 2003 klassifiziert. Weinbaubetriebe an der Hessischen Bergstraße und im Rheingau bauen diese Rebsorte seitdem mit grossem Erfolg an.
Quelle: Mitteilung der Hochschule Geisenheim.
Die Mittelhaardt
Von Neustadt an der Weinstraße erstreckt sich die Mittelhaardt am Ostrand des Pfälzer Waldes nach Norden bis nach Bockenheim, fast bis zum Zeller Tal. Viele renommierte Weinlagen reihen sich von Nord nach Süd. Den Gemeinden, zu denen sie gehören brachten sie Weltruhm. Grund genug für die Weingilde, sich mit Weinen der Mittelhaardt zu beschäftigen. Und schon gab es die Qual der Wahl! Die Entscheidung fiel zugunsten von Deidesheim und Forst. Und schon gab es die zweite Notwendigkeit, eine Wahl zu treffen: am 17. November 2017 wird die Weingilde Weine vom Winzerverein Deidesheim, vom Reichsrat von Buhl aus Deidesheim und vom Weingut Heinrich Spindler aus Forst in den Gläsern haben. Die Struktur dieser Betrieb und die Ansätze der Weinbereitung bieten beste Möglichkeiten zum Vergleich, denn alle drei bewirtschen zum Teil dieselben oder vergleichbare Lagen.
Fast 2000 Sonnenstunden pro Jahr zählt die Mittelhaardt. Der Pfälzer Wald und das Haardtgebirgen bieten Schutz vor widrigen Wettereinflüssen. Allerdings hat auch die Haardt immer wieder unter Spätfrösten zu leiden, die den Austrieb der Reben schädigen. Die Böden sind abwechslungsreich. Der Einbruch des Rheingrabens, vulkanische Tätigkeit, Sedimente aus zeitweiliger Bedeckung durch das Meer und Ablagerungen der letzten Eiszeit brachten eine bemerkenswerte geologische Vielfalt.
So vielfältig die Böden, so vielfältig auch die Rebsorten. Rotweine mit kraftvoller Struktur gedeihen hier, süffige und elegante Weißweine. Der Riesling ist die wichtigste Rebsorte, bei den Rotweinen dominiert der Dornfelder, gefolgt vom Spätburgunder.
Quelle: Die Mittelhardt/ PFALZ.de
Wein für Martin Luther
Unbestritten: Wein war das bevorzugte Getränk Martin Luthers. Zwar braute seine Frau Katharina auch Bier, doch bei seinen Tischrunden wurde Wein getrunken. “Der Wein ist gesegnet und hat ein Zeugnis in der Schrift, das Bier aber gehört zur menschlichen Überlieferung”, führte Luther in einer seiner Tischreden aus. Mit diesem Bezug auf die vielen Stellen in der Bibel, wo der Wein, der Weinberg und die Rebe angesprochen werden, zeigt sich die hervorgehobene Bedeutung, die Luther dem Wein zumisst. Er hat seinen Platz im Gottesdienst. Genau so wichtig ist er aber auch für das menschliche Wohlbefinden: “Das Brot stärkt des Menschen Herz, der Wein aber macht ihn fröhlich.”
Welchen Wein bevorzugte Martin Luther? Bei der Beantwortung dieser Frage geben die Historiker keine eindeutige Antwort. Gesprochen wird von Rheinwein, Frankenwein und Elsässer. Weine von bestimmter Herkunft, die Rebsorte war offenbar von untergeordneter Bedeutung. Frau Dr. Erika Maul vom Geilweiler Hof ist sich sicher, dass zu Luthers Zeit vor rund 500 Jahren die auch heute noch bekannten Muskateller und Gutedel getrunken wurden. Viele der damals kultivierten Rebsorten sind nahezu ausgestorben. Sie werden von den Forschungsinstituten und von historisch interessierten Winzern und Rebveredlern wie Antes aus Heppenheim wiederbelebt. Es sind Namen wie Gänsfüßer, Hammelhoden, Süßschwarz, Hartblau und Möhrchen. Heunisch, Elbling und Traminer haben ebenso eine lange Geschichte, die über die Lutherzeit hinaus reicht.
Martin Luther hatte einen kleinen eigenen Weinberg und in seinem Haus befand sich ein Weinkeller. Dort lagerte er die vielen ihm als Geschenk übergebenen Weine. Auch sein Landesherr, Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, ließ ihm das eine oder andere Fass bringen.
Verbürgt ist, dass Martin Luther besonders den Malvasier schätzte. Der Malvasier ist eine in Südeuropa verbreitete Rebsortenfamilie, aus der damals vornehmlich ein süßer, einem Likörwein ähnlicher Wein hergestellt wurde. Für Luther war der Malvasier “eine rechte heilsame Arzenei und Labsal”. Es war der teuerste Wein seiner Zeit. Luther nahm diees Luxusgetränk in ein Gleichnis auf, mit dem er seine Lehre von einem gütigen Gott verdeutlichte: “Gott steht nicht mit einem Knüppel hinter Dir, sondern mit einem Glas Malvasier vor Dir”. Und bei seinem Kampf gegen die Vormachtstellung des Papstes sagt er: “Die päpstliche Lehre verhält sich zum Wort Gottes wie saurer Essig zu Malvasier”.
Quellen: Gesellschaft für die Geschichte des Weins e.V., ntv.de-Wirtschaft_Extra, Wikipedia
Südsteierische Weine
Auf rund 2200 ha wird in der Südsteiermark Weinbau betrieben. Überwiegend steile Hänge prägen die Landschaft an der Grenze zu Slowenien. Die Weingärten klettern bis über 500 m Seehöhe hinauf. Das lässt so gut wie keine maschinelle Bearbeitung zu. Handarbeit wird von den Winzern gefordert. Die Böden sind sandig bis steinig, ehemalige Sedimente, aus denen geologische Kräfte mancherorts Schiefer formten, es gibt aber auch Verwitterungen von Vulkangestein.
Die Südsteiermark liegt in einer Region, die wegen ihrer südlichen Lage mit eine hohen Zahl von Sonnenstunden punkten kann. Die Niederschlagsmengen sind mit rund 1000 mm pro Jahr verhältnismässig hoch, denn von der Adria ziehen häufig Gewitter hinein, die Regen mitbringen. Doch das Wasser versickert schnell oder läuft ab.
Die Südsteiermark bietet ideale Bedingungen für den Anbau von Reben für Weißweine. Die wichtigsten Rebsorten sind Sauvignon Blanc mit ca. 19 %, Welschriesling mit 17 %, Weißburgunder und Chardonnay, der dort “Morillon” heißt, mit 15 % und Müller-Thurgau mit etwa 9 %. Traminer und insbesondere der Muskateller ergänzen das Spektrum weißer Weine. Bei den wenigen roten Weinen dominiert der Zweigelt mit rund 9 % Anteil an der Rebfläche.
Die Weingilde will die Weißweine der Südsteiermark im Rahmen einer Verkostung am 27.10.2017 kennen lernen. Ort ist der Keller der Alten Faktorei in Bensheim.
Quelle: steirischerwein.at
DLG-Gold-Extra für Simon-Bürkle
Gold-Extra, die höchste Auszeichnung der Deutschen Landwirtschfts-Gesellschaft (DLG), erreichte das Weingut Simon-Bürkle bei der Prämierung 2017 für den Lemberger trocken barrique vom Zwingenberger Steingeröll aus dem Jahr 2014. Gold erhielten das Weißwein-Cuvée “Vinas First” feinherb von der Bergsträßer Winzer eG sowie der 2012er Spätburgunder barrique trocken von Simon-Bürkle.
Quelle: DLG-Testergebnisse Wein 2017
Charlotte Freiberger ist Deutsche Weinprinzessin
Herzlichen Glückwunsch, Charlotte, zur Wahl als Deutsche Weinprinzessin.
Charlotte Freiberger wird zusammen mit der zweiten Deutschen Weinprinzessin Laura Lahm aus Rheinhessen an der Seite der neuen Deutschen Weinkönigin Katharina Staab von der Nahe stehen. Die drei jungen Damen, kompetent und charmant, werden bis zum September 2018 den deutschen Wein im In- und Ausland repräsentieren.