Düngung im Weinbau

Wie jede Pflanze in einer landwirtschaftlichen Kultur braucht auch die Weinrebe Düngung, um besten Ertrag zu bringen. Ob organische Düngemittel oder Mineraldünger, entscheidend ist, dass die Nährstoffe den Pflanzen zeitgerecht in einer dem Nährstoffbedarf der Reben entsprechenden Menge zur Verfügung stehen. Wird bedarfsgerecht gedüngt, kann weitgehend vermieden werden, dass Nährstoffe, d.s. Stickstoff und Phosphat, in oberirdische Gewässer und in das Grundwasser eingetragen werden.
“Ein hoher Anteil des Grundwassers in den Weinbaugebieten ist mit Nitrat belastet, daher ist eine Optimierung der Stickstoffdüngung und des Bodenpflegemanagementes unbedingt erforderlich,” sagt Prof. Dr. Ottmar Löhnertz vom Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung der Hochschule Geisenheim. Eine neu gefasste Düngeverordnung (DüV) vom 02.06.2017 setzt dazu den rechtlichen Rahmen.
Vor dem Rebaustrieb im Frühjahr ist eine Düngebedarfsermittlung durchzuführen und zu dokumentieren. Das gilt für Gesamtstickstoff und verfügbaren Stickstoff sowie für Gesamtphosphat. Verpflichtet sind im Weinbau nach der neuen DüV alle Betriebe mit mehr als 2 ha (vorher waren es 10 ha). Notwendig werdende Bodenuntersuchungen sind zur Erstellung von Stickstoffbilanzen alle 3 Jahre, zur Erstellung von Phoshpatbilanzen alle 6 Jahre zu wiederholen. Besondere Aufmerksamkeit muss der Weinbauer der organischen Düngung mit Trester schenken, weil Trester sowohl Stickstoff als auch Phosphat enthält.
Die Hochschule Geisenheim bietet allen Winzern Unterstützung bei der Umsetzung der DüV an. Für hessische Winzer ist die Beratung kostenfrei. – Mit ihrer Veranstaltung “Weinbau und Gewässerschutz” greift die Weingilde Bergstraße dieses aktuelle Thema auf: am 25. Mai 2018, 19:30 Uhr, im Pfarrzentrum der katholischen Kirche in Zwingenberg.

Quellen: Prof. Dr. Ottmar Löhnertz, der deutsche weinbau 7/2018, Information zur neuen Düngeverordnung vom 08.09.2017, LVWO, RP Freiburg