Chiara – neue Weinkönigin

Hervorgehoben

Prinzessin aus Groß-Umstadt trägt nun Krone der Bergstraße

Aus der Prinzessin ist eine Königin geworden: Chiara Fischer hat die Nachfolge von Katja Simon als Bergsträßer Gebietsweinkönigin angetreten. Die 23-Jährige war bisher als Weinprinzessin in Groß-Umstadt in Amt und Würden. Bei der Winzerfest-Eröffnung (6.9.) bekam sie im Winzerdorf auf dem Bensheimer Marktplatz die Krone der Bergstraße .

Chiara Fischer (Foto: Manfred Berg) ist in Groß-Umstadt geboren und aufgewachsen. Sie studierte an der Technischen Universität Darmstadt Gymnasial-Lehramt mit den Fächern Chemie und Sport. Im Herbst startet sie ihr Referendariat am Studienseminar Heppenheim.

„Auch wenn ich nicht klassisch in einer Winzerfamilie groß geworden bin, habe ich schon früh Begeisterung für den Weinbau entwickelt“, erklärt sie. In Schulungen habe sie ihr Wissen über Weinbau, die Geschichte und Herstellung vertieft. Schon in jungen Jahren entstand der Wunsch, Weinprinzessin ihrer Heimatstadt zu werden. Diesen Wunsch konnte sie sich im vergangenen Jahr erfüllen. „Das Amt macht mir so viel Spaß, ich wollte deshalb unbedingt weitermachen.“ So bewarb sie sich beim Weinbauverband als Gebietsweinkönigin – sehr zur Freude von Johannes Bürkle, denn: „Es ist nicht mehr so einfach, junge Menschen zu finden, die ein solches Amt ausüben wollen.“

Mit Chiara Fischer hat die Hessische Bergstraße nicht nur eine sympathische Weinkennerin als Repräsentantin, sondern zugleich eine sehr sportliche. In ihrer Freizeit ist sie Trainerin des Leichtathletik-Kurses am Unisportzentrum in Darmstadt. Im Winter geht sie gerne Skifahren, außerdem tanzt sie in der Garde, geht schwimmen und wandern. „Ebenso wichtig ist mir auch die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden, bei der auch ein Glas Wein aus unserer Region nicht fehlen darf.“ „Ich freue mich schon auf ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen“, blickte die kommende Weinkönigin voraus. Nach vorne blickt auch Johannes Bürkle. Die Amtszeit von Chiara Fischer endet mit dem Heppenheimer Weinmarkt 2026. Eine Nachfolge gibt es noch nicht. Wer Interesse daran hat, als Botschafterin oder Botschafter den Bergsträßer Wein zu repräsentieren, kann sich per Mail an info@bergstraesser-wein.de beim Weinbauverband in Heppenheim melden.

Hintergrund: Chiara Fischer wird nach ihrer Krönung als sechste Weinkönigin von der Odenwälder Weininsel in die Geschichte der Bergsträßer Hoheiten eingehen. Vor ihr trugen Christel Emmerich (1977/78), Lisa Edling (2002/2003), Annika Büchler (2009/10), Franziska Jourdan (2013/14) und Jana Petermann (2019/20) die Krone. Mehr dazu.

Sommerfest-Freuden mit Weinwirtschafts-Sorgen  

Gilde-Vorsitzender Manfred Berg konnte beim Sommerfest 2024 Weinkönigin Katja begrüßen.

Gebietsweinkönigin Katja zu Besuch bei der Weingilde Bergstraße

Es war ein für alle Gäste unvergesslich schöner August-Abend (am 17.8.) im Innenhof des ältesten Fachwerkhauses Südhessens – dem Walderdorffer Hof in Bensheim: Katja Simon (Zwingenberg), die Gebietsweinkönigin 2024/2025, hat das Sommerfest der Weingilde Bergstraße besucht und die rund 40 Weinfreundinnen und Weinfreunde dort beeindruckt – mit ihrem Talent, auf Menschen zuzugehen und ihrer Weinkompetenz. Die Weinkönigin warb bei der Gilde für Weine aus der Region: Bei aller Faszination der Vielfalt des Angebots aus aller Welt müsse im Blick bleiben, auch die hier produzierten Weine und Sekte zu konsumieren. Nur mit nachhaltiger Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher könne es dem Weinbau zumindest teilweise gelingen, die bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebte Kulturlandschaft mit Weinbergen an der Bergstraße zu erhalten.  

Sommerfest: Kühle Weine aus der Anbauregion Bergstraße und viele spannende Gesprächsthemen.

„Partnerschaftlich auf Suche nach Zukunftsperspektiven im Weinbau“

Die Weingilde wählte zum Sommerfest 2024 aus ihrem Fundus gezielt nur Weine aus der Region beziehungsweise aus Deutschland aus. Gilde-Vorsitzender Manfred Berg hatte in seiner Begrüßungsansprache die Krise der Weinwirtschaft und ihre vielfältigen Gründe thematisiert: „Es wird mehr erzeugt als konsumiert: Es gibt also ein Überangebot, das sich auf die Preise und damit auch auf die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Betriebe – auch an der Bergstraße – auswirkt.” Berg verwies auf den zurückgehenden Alkoholkonsum vor allem bei jüngeren Leuten sowie aktualisierte Empfehlungen von Ernährungsexperten, völlig auf Alkohol zu verzichten: Weil es mit Blick in aktuelle Studien offenbar „keine potenziell gesundheitsfördernde und sichere Alkoholmenge für einen unbedenklichen Konsum“ gebe.

Die Weingilde Bergstraße ist Mitglied der Bewegung „Wine in Moderation“, die sich für einen Weinkonsum mit Maß und Stil einsetzt: Das Kulturgut Wein – seit Menschengedenken fester Bestandteil des Lebens, der Kultur und Ernährung – soll verantwortungsbewusst konsumiert werden und auch in Zukunft ein beliebtes Genussmittel zu Mahlzeiten und bei geselligen Anlässen bleiben. So gab es beim Weingilde-Sommerfest 2024 viele spannende Themen, um mit Weinkönigin Katja und den anderen Gästen ins Gespräch zu kommen – über die Rolle des Weins, die Kunst des Weinbaus und dessen Zukunftsperspektiven in der Region.  

Sommerfest 2024: Mit Weinkönigin Katja und vielen Weinfreundinnen und Weinfreunden im Gespräch.

Weingilde sichert Königin und Weinbauverband Unterstützung zu

Katja Simon war im Juli 2024 im Rahmen des Heppenheimer Weinmarktes zur Repräsentantin des Weinanbaugebietes Hessische Bergstraße gekrönt worden. Die Weingilde hat ihr zu diesem neuen Amt gratuliert und Unterstützung zugesagt: Wie bei Johannes Bürkle, der zum neuen Vorsitzenden des Weinbauverbandes Hessische Bergstraße gewählt wurde – in einer für den Weinbau erkennbar schwierigen Phase. Während die Preise vor allem für Weine aus steileren Lagen eigentlich deutlich angehoben werden müssten, um stark steigende Kosten (für Löhne, Energie, Pflanzenschutz und Flaschen etc.) aufzufangen, leidet die Branche unter einem Überangebot durch weltweit zurückgehenden Konsum und Erntemengen, die mehrfach über den Prognosen lagen (zum Nachlesen dazu – z. B. beim Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd): Weinmarkt in der Krise oder im Fachmagazin “Weinwirtschaft”: “Weinverkauf sinkt weiter” .

Weinkönigin Katja im Gespräch mit dem Vorstand unserer Weingilde: Manfred Berg und Robert Eberle haben ihr gratuliert und für die enormen Herausforderungen partnerschaftliche Unterstützung zugesagt.

Ziel: „Bergsträßer Wein in seiner Vielfalt bewahren“

Ziel der Weingilde Bergstraße ist „die Pflege und Förderung des Verständnisses für den Umgang mit dem Wein als einem überlieferten Kulturgut und einem Element unserer Lebenskultur“ (Satzung). Die Gilde will Erkenntnisse zum Beurteilen von Wein vermitteln, über soziale und wirtschaftliche Verhältnisse im Weinbau informieren, zum Beschäftigen mit der Kulturgeschichte des Weines anregen und dazu beitragen, „den Bergsträßer Wein in seiner Vielfalt zu bewahren und ihm zusammen mit den anderen deutschen Weinen den gebührenden Platz unter den europäischen und außereuropäischen Weinen zu erhalten.“

Ziel der Arbeit der Weingilde Bergstraße: Das Kulturgut Wein soll verantwortungsbewusst konsumiert werden und auch in Zukunft ein beliebtes Genussmittel zu Mahlzeiten und geselligen Anlässen bleiben.

Fotos: rge / Weingilde Bergstraße.