Nachdem im 17. Jahrhundert in der Champagne entdeckt wurde, dass schäumende Weine besondere Geschmackserlebnisse bringen, entwickelte sich der Champagner zu einem Getränk für Könige und hochgestellte Würdenträger. Er gilt als das festlichste aller Getränke.
In allen Weinbauregionen begannen die Winzer ebenfalls mit der Herstellung schäumender Weine. Zwar wurde der Name “Champagner” geschützt, doch die Hersteller von Spumante, Crémant, Vin Mousseux, Cava und Winzersekt nutzen das “traditionelle” aus der Champagne bekannte Verfahren, entwickelten es entsprechend der Philosophie der jeweiligen Häuser weiter und kamen zu Getränken, die anders als Champagner schmecken, in der Qualität diesem aber nicht nachstehen.
Im spanischen Katalonien wurde der Cava erstmals Mitte des 19. Jahrhundert produziert. “Cava” ist der Name für einen unterirdisch angelegten Keller, in dem die schäumenden Weine bei nahezu gleich bleibenden Temperaturen lagern und reifen. Insgesamt 159 Gemeinden in Spanien sind für die Herstellung von Cava zugelassen, doch der Schwerpunkt liegt in Penedès, einer Weinbauregion westlich von Barcelona. Aus Penedès kommen rund 98 % der Produktion von Cava. Und in Penedès gibt es den Ort Sant Saturni d’Anoia, knapp 13.000 Einwohner, in dem wohl 200 Cava Hersteller ihren Sitz haben, die etwa 75 % aller Cavas produzieren. Ähnlich wie in der Champagne gibt es dort Kreide- und Kalkgestein, in deren Untergrund die Reifekeller gegraben wurden.
Cavas werden vornehmlich aus den in Katalonien heimischen Rebsorten Xarel-Lo, Parellada und Macabeo hergestellt. Xarel-Lo bringt Körper und Alkohol sowie die goldgelbe Farbe. Parellada steuert Länge und Eleganz bei und Macabeo die Fülle exotischer Aromen. Inzwischen sind auch Chardonnay, Garnatxa, Monastrell, Trepat und Pinot Noir als Ergänzung zu den klassischen Trauben zugelassen.
Bei ihrer Mitgliederversammlung am 13. März 2020 wird die Weingilde festliche Cavas und einen Sekt von der Hessischen Bergstraße verkosten und damit auf die Amtszeit des dann neu gewählten Vostandes anstoßen.
Quelle: Wikipedia, Zeitung für Obst- und Weinbau in der Schweiz Nr.11/01