Wechsel an der Spitze der GDW

Die GDW – Gemeinschaft der Deutschsprachigen Weinbruderschaften – hat einen neuen Präsidenten. Wolfgang Narjes, der dieses Amt 16 Jahre lang ausfüllte, trat zur Neuwahl nicht mehr an. Die Delegiertenversammlung wählte Oliver Stiess von der Weinbruderschaft der Pfalz e.V., der in Frankweiler eine Weinkommission, einen Weinhandel und einen Dienstleistungsbetrieb für Weinkellereien betreibt, zum neuen Präsidenten. Otto Schätzel bleibt Vizepräsident und Herbert Hirschmann ist Geschäftfüher der GDW. Die Delegierten ernannten Wolfgang Narjes einmütig zum Ehrenpräsidenten.

Die GDW erwartet von Oliver Stiess, aufbauend auf dem erfolgreichen Wirken von Wolfgang Narjes, eine weitere Stärkung des Netzwerkes der Weinbruderschaften. Dazu gehört auch die Vorbereitung des nächsten Treffens der GDW, das, organisiert von der Ersten Badischen Weinbruderschaft zu Meersburg, 2020 in Konstanz stattfinden wird.

Oliver Stiess, Foto: Weinbruderschaft der Pfalz

Südliche Toskana

Nach dem Sinnen- und Gaumengenuß der Region des Chianti Classico geht die Toskana-Reise weiter gen Süden. Nach dem Motto „Adel verpflichtet“, wenden wir uns den legendenumwobenen Weinstädtchen Montepulciano und Montalcino zu, die ergänzt werden von der aufstrebenden Weinregion der Maremma im Südwesten. Dazu kommt ein kleiner Ausflug an die Grenze zur Classico-Region mit der weißen Spezialität des Vernaccia.

Er beeindruckt schon, der blaublütige Sohn von Montepulciano: er spiegelt all das wieder, was Montepulciano und seine Umgebung ausmacht. Dieser Vino nobile spiegelt mit seinem vielschichtigen Duft, seinen fein ausbalancierten Beerenaromen und seiner frischen Struktur die faszinierenden Bauten der aufstrebenden Gotik und der bodenständigen Renaissance wieder. Könige und Päpste ließen sich diesen Wein gerne einschenken und so wurde er mit dem Attribut “nobile” (adlig) versehen. Der Vino nobile di Montepulciano stammt ausschließlich aus Montepulcinao (nicht zu verwechseln mit dem diese Qualität nie erreichenden Montepulciano d´Abruzzo). Die Basis für den Nobile ist die Rebsorte Sangiovese Grosso, die hier auch Prugnolo genannt wird.

Ein Stück weiter im Westen liegt Montalcino mit dem wohl berühmtesten Rotwein Italiens, dem Brunello. Bei diesem Namen schnalzen die Kenner mit der Zunge. Ein Brunello di Montalcino ist der kräftigste und auch einer der langlebigsten Sangiovese-Weine der Toskana. Beschreibungen zu dem Aristokraten unter den Weinen Italiens gibt es etwa so viele wie Reben auf den Hängen der Weinberge. Dennoch ein Versuch: Der Brunello di Montalcino besitzt einen reichen und bezaubernden Duft, der an Veilchen erinnert. Seine Konstitution ist kraftvoll und körperreich, sein Geschmack trocken und warm. In jungen Jahren hat der Brunello wegen seines hohen Tanningehaltes eine zarte Bitternote. Mit zunehmendem Alter wird er dank des langen Ausbaus im Holzfass (Eiche oder Kastanie) immer geschmeidiger und runder. Der Brunello di Montalcino ist in seiner geschmacklichen Qualität einzigartig, sein Charakter ist vornehm und kraftvoll. Seine Fülle, Üppigkeit und Größe sorgen für eine sehr lange Lebensdauer.
Unter dem Strich beeindruckt der große Brunello durch Rasse, samtige Nuancen und außergewöhnliche Eleganz – gepaart mit ansprechender Farbe, einem ausdrucksvollen Duft und einem großen Reichtum an Geschmacksstoffen.

Brunello di Montalcino

Die im Südwesten der Toskana gelegene Maremma war lange das Stiefkind der noblen Region. Sie ist ein weitläufiges Gebiet, dünn besiedelt, Natur pur. Inzwischen hat sich das zum Vorteil gewendet, denn die Landschaft der Provinz Grosseto bietet viel für toskanische Verhältnisse zu noch bescheidenem Preis. Das haben zahlreiche Winzer erkannt, und so wurde, fast über Nacht, die Maremma zum neuen toskanischen Weinwunderland und der Morellino zum jüngsten Star der Toskana. Ende der Neunziger Jahre vollzog sich dort ein regelrechter Hype mit vielen Neupflanzungen und Weinguts-Neugründungen.
Dies betraf auch das historische Anbaugebiet des Morellino aus Scansano im geografischen Dreieck mit den Weinorten Manciano und Magliano. In fast 20 Jahren konnten die Winzer mit dem teils heißen Klima in der südlichen Maremma ihre Erfahrungen sammeln, die Weine sind in der Stilistik reifer, ja erwachsener geworden, so dass der Morellino ein eigenständiger Ausdruck eines reifen Sangiovese-Rotweines ist. Durch diese vollen Fruchtaromen fehlt ihm etwas die vornehme und zurückhaltende Eleganz seiner Vettern im kühleren Klima.

Der Vernaccia, ein weißer Toskaner mit Biß, ist einer der wenigen bemerkenswerten Weißen in der Rotweinregion Toskana. Vernaccia di San Gimignano ist eine autochthone Rebsorte und geht zurück auf das lateinische Wort „vernaculus“, was einheimisch bedeutet. Also gibt es auch Rebsorten mit ähnlichem Namen wie Vernatsch aus Südtirol, Vernaccia di Orestano auf Sardinien oder den Marken; sie haben lediglich den gleichen Wortstamm, sind aber keine Verwandten. Ein gut gemachter Vernaccia strahlt geradezu im Glas mit seiner grünlich schillernden strohgelben Farbe. Er besitzt den zarten Geruch einer frisch gemähten Wiese, auch mal feiner Apfelduft, ansonsten herrlich mineralisch und leicht salzig mit einer leichten Bitternote.

Vernaccia di San Gimignano

Alle Weine machen Lust auf mehr. Die Toskana, das Synonym für Sinnesfreuden, zeigt in ihren Weinregionen ihre große Eleganz und spiegelt hier die Faszination ihrer Traumlandschaft wieder. – Auf diese „Reise“ in die südliche Toskana begibt sich die Weingilde am 06. Juli 2018. Informationen dazu unter „Programm 2018“.

Quellen: Stefan Maus: Weinwelten, Wikipedia

Chianti Classico

Es gibt wohl kaum eine Region, die so viel Sehnsucht zu wecken vermag, wie die Toskana. Und Erinnerungen an faszinierende Städte, Landschaftsbilder und an Ferien in warmer Sonne mit einem Glas Rotwein in der Hand.

Weingut nahe Radda in Chianti

Die Region Chianti ist das Kernland der Toskana. Deren Herz ist das Gebiet Chianti Classico zwischen Florenz und Siena. Der Name “Chianti” verweist mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die Etrusker, die hier siedelten, bevor die Region von Rom erobert wurde. Wein wurde ebenfalls mit grosser Wahrschenlichkeit schon von den Etruskern und dann von den Römern angebaut, belegt ist die Erwähnung von Chianti Wein im 15. Jahrhundert. In den folgenden sechs Jahrhunderten bis heute gab es ein dramatisches “Auf und Ab” bei den Mengen und den Qualitäten. Im 17. Jahrhundert wurden durch Erlass die Grenzen des Chianti festgelegt. “Chianti” konnte sich als Marke für Weinqualität weltweit etablieren. Eine wichtige Rolle spielte Baron Bettino Ricasoli im 19. Jahrhundert, der erstmals Empfehlungen für ein Chianti-Cuvèe heraus gab, um damit die heimischen Rebsorten Sangiovese und Canaiolo Nero zu stärken. Dann gab es im 19./20. Jahrhundert einen dramatischen Qualitätsverlust … Viele erinnern sich noch an “Rotweinseeligkeit” aus der Fiasco-Flasche, bauchig und mit Geflecht ummantelt.

Fiasco-Flasche für Chianti

Erst Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts gab es eine neue Qualitätsoffensive. Sie wird überwacht duch das Consortio del Vino Chianti, ein Zusammenschluß der Winzer im Chianti. Qualitätsmerkmale wurden festgelegt, besonders strenge im Chianti Clasico. Die Weinbauern, die sich diesen Regeln unterwarfen, wählten den Schwarzen Hahn, den Gallo Nero, als Symbol für ihre Weine.

Die Weingilde wird am 22.Juni 2018 eine virtuelle Weinreise in das Gebiet des Chianti Classico unternehmen. Zwei Weiß- und sieben Rotweine sollen die Vielfalt des Terroirs illustrieren. Weitere Informationen in der Spalte Programm 2018.

Quellen: Steffen Maus: Weinwelten, Wikipedia

Carolin Hillenbrand wird 66. Bergsträßer Weinkönigin

Das jedes Jahr am besten gehütete Geheimnis an der Bergstraße wurde gestern im Heppenheimer Rathaus aufgedeckt: Carolin Hillenbrand wird die 66. Bergsträßer Weinkönigin. Am 30. Juni 2018 wird sie die Krone von der amtierenden Weinkönigin Jessica Lehmann übernehmen.
25 Jahre ist Carolin Hillenbrand alt. Sie steht in der Endphase ihres Studiums der Politikwissenschaft und der Theologie an der Universität Heidelberg.
Dem Weinbau ist Carolin seit früher Kindheit verbunden. Ihr Großvater ist Heinrich Hillenbrand, der frühere Leiter der Domaine Bergstraße. Auch ihre Mutter war 1985 Bergsträßer Weinkönigin, ihre ältere Schwester Melanie im Jahr 2011.

Frühe Rebblüte

So früh wie selten in den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die Rebblüte im Mai, in der 21. Woche, an der Bergstraße begonnen. Und das immer noch sehr warme Frühsommerwetter sorgt dafür, dass die Blütezeit ungestört verläuft.
Die Bilder wurden im Auerbacher Fürstenlager aufgenommen.

Umweltschonender Weinbau und qualitätsbewusste Weinerzeugung sind korrespondierende Ziele

Umweltschonender Weinbau, Weinbau und Gewässerschutz sind keine trockenen Themen. Die Darstellungen von Isa Dettweiler und Robert Kunz waren kurzweilig und sehr informativ. Und die Vorstellung der vorzüglichen Weine von Simon-Bürkle durch Jan Faber ließ keine Wünsche offen. Ganz herzlichen Dank sagt die Weingilde den drei Referenten.

Isa Dettweiler von der Hochschule Geisenheim

Das Paket aus gezielter, sachgerechter und auf den Bedarf der Rebe abgestimmte Düngung, Erosionsvermeidung durch Begrünung und Bodenbearbeitung nach guter fachlicher Praxis sowie fachgerechte Pflanzenbehandlung soll dazu führen, dass keine Pflanzennährstoffe und keine Abbauprodukte von Pflanzenbehandlungsmitteln in die Gewässer eindringen. Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass die richtige Pflanzenernährung dazu führt, dass die Rebe genau die Stoffe, wie Aminosäuren, in die Beeren einlagert, die für einen optimalen Verlauf der alkoholischen Gärung verantwortlich sind. Um so feiner wird der Wein! Umweltschonender Weinbau und qualitätsbewusste Weinerzeugung sind korrespondierende Ziele.

Robert Kunz von der Hochschule Geisenheim

Düngung im Weinbau

Wie jede Pflanze in einer landwirtschaftlichen Kultur braucht auch die Weinrebe Düngung, um besten Ertrag zu bringen. Ob organische Düngemittel oder Mineraldünger, entscheidend ist, dass die Nährstoffe den Pflanzen zeitgerecht in einer dem Nährstoffbedarf der Reben entsprechenden Menge zur Verfügung stehen. Wird bedarfsgerecht gedüngt, kann weitgehend vermieden werden, dass Nährstoffe, d.s. Stickstoff und Phosphat, in oberirdische Gewässer und in das Grundwasser eingetragen werden.
“Ein hoher Anteil des Grundwassers in den Weinbaugebieten ist mit Nitrat belastet, daher ist eine Optimierung der Stickstoffdüngung und des Bodenpflegemanagementes unbedingt erforderlich,” sagt Prof. Dr. Ottmar Löhnertz vom Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung der Hochschule Geisenheim. Eine neu gefasste Düngeverordnung (DüV) vom 02.06.2017 setzt dazu den rechtlichen Rahmen.
Vor dem Rebaustrieb im Frühjahr ist eine Düngebedarfsermittlung durchzuführen und zu dokumentieren. Das gilt für Gesamtstickstoff und verfügbaren Stickstoff sowie für Gesamtphosphat. Verpflichtet sind im Weinbau nach der neuen DüV alle Betriebe mit mehr als 2 ha (vorher waren es 10 ha). Notwendig werdende Bodenuntersuchungen sind zur Erstellung von Stickstoffbilanzen alle 3 Jahre, zur Erstellung von Phoshpatbilanzen alle 6 Jahre zu wiederholen. Besondere Aufmerksamkeit muss der Weinbauer der organischen Düngung mit Trester schenken, weil Trester sowohl Stickstoff als auch Phosphat enthält.
Die Hochschule Geisenheim bietet allen Winzern Unterstützung bei der Umsetzung der DüV an. Für hessische Winzer ist die Beratung kostenfrei. – Mit ihrer Veranstaltung “Weinbau und Gewässerschutz” greift die Weingilde Bergstraße dieses aktuelle Thema auf: am 25. Mai 2018, 19:30 Uhr, im Pfarrzentrum der katholischen Kirche in Zwingenberg.

Quellen: Prof. Dr. Ottmar Löhnertz, der deutsche weinbau 7/2018, Information zur neuen Düngeverordnung vom 08.09.2017, LVWO, RP Freiburg

Weinbau und Gewässerschutz

Der Geniesser eines feinen Weines macht sich selten Gedanken darüber, wie viele Schritte nötig sind, um am Ende das anregende Tröpfchen im Glase, im Mund zu haben und der Vielfalt der Aromen nachzuspüren.
Der Anfang ist die Arbeit im Weinberg. Weinbau ist eine landwirtschaftliche Tätigkeit. Sie nutzt die Ressourcen der Natur und ist auf Gedeih und Verderb auf den Wachstum und Reife fördernden Gang des Wetters angewiesen.
Bei der Nutzung der Ressource Boden steht der Weinbau in Konkurrenz zu anderen Ansprüchen an die Bodennutzung. Der Gewässerschutz, insbesondere der Schutz des Grundwassers als Grundlage für die Versorgung mit Trinkwasser, hat dabei einen hohen Stellenwert. Ziel ist, Rückstände aus der Bewirtschaftung des Bodens nicht in den Wasserkreislauf gelangen zu lassen.
Die aus dem Gewässerschutz kommenden Aufgaben umzusetzen, obliegt in Hessen der Landesregierung, die damit die Regierungspräsidien beauftragt hat. Für den Weinbau ist das Regierungspräsidium Darmstadt zuständig. Dort wurde in Kooperation mit den Weinbauverbänden ein Maßnahmenkatalog entwickelt, der an den Besonderheiten der weinbaulichen Nutzung ausgerichtet ist. Ein wesentliches Element ist eine am Gewässerschutz orientierte Beratung, die den einzelnen Weinbaubetrieben angeboten wird. Im April 2011 wurde die Beratung der Hochschule Geisenheim übertragen.
Auf der Basis der Entnahme von Bodenproben und deren Analyse, der Analyse von Wirschaftsdüngern und von Blattproben bietet die Hochschule Geisenheim einzelbetriebliche Beratungen an, die folgenden Umfang haben: Düngeberatung, Erarbeitung von Nährstoffbilanzen, Vermeidung von Erosion, Bodenbearbeitung und Begrünung.

In den hessischen Weinbaugebieten hat die Hochschule eine Reihe von Partnerbetrieben. Einer der Partnerbetriebe an der Hessischen Bergstraße ist das Weingut Simon-Bürkle.
Für die Weingilde Bergstraße ist die Kooperation der Hochschule Geisenheim mit dem Weingut Simon-Bürkle Anlass, die Wasserschutzberatung im Hessischen Weinbau einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. Wissenschaftler der Hochschule werden über die Probennahme im Weinberg berichten und darstellen, welche Empfehlungen sie daraus ableiten. Diese Ausführungen werden an den Erfahrungen des Betriebsleiters im Weingut gespiegelt. Die interessierten Zuhörer kommen in den Genuss, Ergebnisse der weinbaulichen Tätigkeit verkosten zu dürfen, die allerdings erst nach einer Vielzahl weiterer Schritte fertig sind. – Details zur Veranstaltung sind im Programm 2018 der Weingilde zu finden.

Quelle: Umweltschonender Weinbau – das solidarische Ziel, herausgegeben vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz

Weingut Meyer-Näkel ist Gast beim Weintreff

Das Weingut gehört zu den “Leuchtturm-Betrieben” an der Ahr und auch in Deutschland: Das Weingut Meyer-Näkel aus Dernau bewirtschaftet rund 19 ha, rund 13 ha beträgt die Rebfläche an der Ahr. Knapp 80 % sind mit Spätburgunder und etwa 12 % mit Frühburgunder bestockt sind. Hinzu kommen Riesling und Weißburgunder. Die besten Lagen des Weingutes sind der Dernauer Pfarrwingert, der Walporzheimer Kräuterberg und der Neuenahrer Sonnenberg. Es sind vornehmlich nach Süden ausgerichtete Steillagen aus Schieferverwitterung, durchzogen von Grauwacken, Lösslehm und vulkanischem Gestein. Die Steine speichern die Wärme des Tages und geben sie bei Nacht langsam an die Vegetation ab.
Das Weinanbaugebiet an der Ahr ist mit etwa 560 ha eines der kleinen in Deutschland. Mit rund 64 % Spätburgunder und gut 6 % Frühburgunder dominieren die roten Burgundersorten. Mit gut 8 % ist der Riesling vertreten. Der Fluß hat sich, grob von West nach Ost zum Rhein fließend, wild und tief in das Gebirge Eifel eingegraben. Die Eifel bietet klimatischen Schutz, hält aber auch Niederschläge fern. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt mit 9,8 °C für ein Weinanbaugebiet ziemlich niedrich.
Werner Näkel kam als Quereinsteiger zum Weinbau. Er arbeitete als Mathematik- und Sportlehrer als er 1982 den kleinen elterlichen Betrieb übernahm. Offen für neue Ansätze begann er, in Deutschland damals unüblich, trockene Weine zu erzeugen. Er experimentierte mit Maischestandzeiten, mit den Zeiten für die Fassreife und dem Barrique-Ausbau. “Rotwein-Zauberer” wurde Werner Näkel genannt. Unfassende Kenntnisse eignete er sich an, die er als “Flying Winemaker” international weitergab.
Mit befreundeten Weinmachern gründete er im ausklingenden 20sten Jahrhundert Weingüter in Südafrika und im portugiesische Duoro-Tal.
Im heimischen Dernau sind inzwischen Werner Näkels Töchter Meike und Dörte in den Betrieb eingestiegen. Beide sind Absolventen der Hochschule Geisenheim. Meike ist mit dem Winzer Markus Klumpp aus dem badischen Bruchsal verheiratet. Zusammen haben sie die Linie “Hand in Hand” ins Leben gerufen. Es gibt einen Spätburgunder, einen Grauburgunder und einen Rosésekt vom Spätburgunder.
Quellen: Deutsches Weininstitut, Eichelmann, deutsche Weine.com, Hand in Hand

Neue Chef-Önologin für die Hessischen Staatsweingüter

39 Jahre alt ist Kathrin Puff, die am 01. April 2018 als Chef-Önologin die Nachfolge von Ralf Bengel antritt. Studiert hat sie Weinbau und Önologie sowohl in Geisenheim als auch im italienischen Udine. Von beiden Universitäten hat sie ein Diplom. Berufliche Erfahrung sammelte sie in Neuseeland, als Kellermeisterin beim toskanischen Weingut Dievole und rd. 10 Jahre als Direktorin für Weinbau und Kellertechnik bei der Siam Winery in Bangkok. Dort gelang es ihr, im klimatisch schwierigen “Monsoon Valley” Weine hoher Qualität zu erzeugen, für die sie eine lange Reihe von Auszeichnungen erhielt.
Vielleicht wird es die größte Herausforderung für sie sein, statt der Weine für den asiatischen Geschmack, also Weine mit wenig Säure und viel Restsüße, Weine in Rheingauer Tradition zu kreieren. Die Weingilde Bergstraße wünscht Kathrin Puff einen guten Start und viel Erfolg im Kloster Eberbach.
Auch Ralf Bengel wünscht die Weingilde viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe im Weingut Schloß Vollrads. In seiner jetzt zu Ende gehenden Zeit als Chef-Önologe der Hessischen Staatweingüter hat er eine Besuchergruppe der Weingilde durch den Höllenberg und durch den Keller in Assmannshausen geführt.
Quellen: Wiesbadener Kurier, …abenteuer-reisen.de

Kathin Puff im Hua Hin Hills Vineyard, Thailand