Es gibt wohl kaum eine Region, die so viel Sehnsucht zu wecken vermag, wie die Toskana. Und Erinnerungen an faszinierende Städte, Landschaftsbilder und an Ferien in warmer Sonne mit einem Glas Rotwein in der Hand.
Weingut nahe Radda in Chianti
Die Region Chianti ist das Kernland der Toskana. Deren Herz ist das Gebiet Chianti Classico zwischen Florenz und Siena. Der Name “Chianti” verweist mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die Etrusker, die hier siedelten, bevor die Region von Rom erobert wurde. Wein wurde ebenfalls mit grosser Wahrschenlichkeit schon von den Etruskern und dann von den Römern angebaut, belegt ist die Erwähnung von Chianti Wein im 15. Jahrhundert. In den folgenden sechs Jahrhunderten bis heute gab es ein dramatisches “Auf und Ab” bei den Mengen und den Qualitäten. Im 17. Jahrhundert wurden durch Erlass die Grenzen des Chianti festgelegt. “Chianti” konnte sich als Marke für Weinqualität weltweit etablieren. Eine wichtige Rolle spielte Baron Bettino Ricasoli im 19. Jahrhundert, der erstmals Empfehlungen für ein Chianti-Cuvèe heraus gab, um damit die heimischen Rebsorten Sangiovese und Canaiolo Nero zu stärken. Dann gab es im 19./20. Jahrhundert einen dramatischen Qualitätsverlust … Viele erinnern sich noch an “Rotweinseeligkeit” aus der Fiasco-Flasche, bauchig und mit Geflecht ummantelt.
Fiasco-Flasche für Chianti
Erst Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts gab es eine neue Qualitätsoffensive. Sie wird überwacht duch das Consortio del Vino Chianti, ein Zusammenschluß der Winzer im Chianti. Qualitätsmerkmale wurden festgelegt, besonders strenge im Chianti Clasico. Die Weinbauern, die sich diesen Regeln unterwarfen, wählten den Schwarzen Hahn, den Gallo Nero, als Symbol für ihre Weine.
Die Weingilde wird am 22.Juni 2018 eine virtuelle Weinreise in das Gebiet des Chianti Classico unternehmen. Zwei Weiß- und sieben Rotweine sollen die Vielfalt des Terroirs illustrieren. Weitere Informationen in der Spalte Programm 2018.
Quellen: Steffen Maus: Weinwelten, Wikipedia