8. online-Verkostung mit Rosè-Sommerweinen am 9.7.

In der Reihe leichte Sommerweine werden nach der letzten Verkostung von weißen Sommer-weinen nunmehr am 9.7. Rosè-Weine versucht. Walther Fitz präsentiert einen Rosè von der Bergstraße, Conny und Robert Eberle von der Nahe, Lothar Meyer aus der Pfalz (Laumersheim) und Eric Tjarks einen Weißherbst, der auch als Rosè bezeichnet werden darf (siehe unten), ebenfalls von der Bergstraße. Das wird wieder ein spannender Abend werden und bestimmt werden Einige ihre neue Liebe zum Rosè entdecken.

Es ist unübersehbar: In Weinbars, Restaurants und Bistros, insbesondere aber auch auf sommerlichen Terrassen und beschwingten Gartenpartys, gilt nun “Pink” wieder als die Mode-farbe der Saison. Roséwein ist im Trend und insbesondere in der wärmeren Jahreszeit wird er gerne als erfrischender Allroundwein und bekömmliche Alternative zum Roten geschätzt, also ein ausgesprochener Sommerwein. Um es gleich vorweg zu nehmen: Rosé-Wein ent-steht nicht, indem ein Winzer fertigen Rot- und Weißwein miteinander vermischt. Genau genommen ist das per Gesetz in der Europäischen Union sogar verboten. Der Vollständigkeit halber sei hier noch der Rotling erwähnt, der dem Rosé farblich zum Verwechseln ähnlich sieht. Trotzdem darf er nicht als solcher bezeichnet werden, weil beim Rotling rote und weiße Trauben verschnitten werden.

Einige Weinfreunde machen immer noch einen großen Bogen um Rosé. Irgendwie scheint ihnen diese vermeintliche “Mischform” von Rot- und Weißwein suspekt. Werden hier tatsächlich Rotwein und Weißwein miteinander vermengt? Für Kenner der Materie eine einfache Frage, aber irgendwo muß man anfangen.

Rosé (in Italien Rosato, in Spanien Rosado) wird aus Rotweintrauben hergestellt. Dafür gibt es verschiedene Verfahren und Bestimmungen innerhalb der EU. Im Grunde ist es wie bei der Rotweinbereitung: je länger der Traubensaft Kontakt mit den Beerenhäuten hat, desto dunkler wird der Wein. Die blauen Trauben werden unzerkleinert gekeltert, abgepresst und dann wie Weißwein ohne Schalen vergoren.

Ihre Aromen reichen von fruchtig-frisch, wie von Himbeere, Erdbeere, Pfirsich, Apfel und Litschi, über blumige Aromen, wie Rose und Hibiskus, bis hin zu Kräuternoten und Rauch-nuancen. Zum Beispiel zeichnen sich deutsche Roséweine durch Noten von Honig und Erdbeere (Weinbaugebiet Baden und Rheingau) und frischen, rassigen Nuancen (Weinbaugebiete Pfalz und Württemberg) sowie fruchtigen-feingliedrigen Noten mit mineralischen Facetten (Saale-Unstrut-Region) auf. Ein Roséwein, der z. B. in der Provence , der Heimat des Rosè,  produziert wurde, hat ein lebhaftes Aroma mit floralen Nuancen, einer leichten Salznote und einer angenehmen Mineralität.  Eines sind die Roséweine auf alle Fälle, ganz gleich, wo sie hergestellt wurden, sie sind erfrischend, lecker und süffig.

Eine Rosé-Spezialität aus Deutschland ist der Weißherbst. Möchte ein Winzer seinen Rosé-Wein so nennen, dann darf er dafür nur eine einzige Rebsorte verwenden. Und die muss auch noch aus einer einzigen Lage stammen. Die meisten Weißherbst werden aus Pinot Noir (Spätburgunder) gekeltert.

Es gibt verschiedene Herangehensweisen bei der Vinifikation. Nämlich drei, um genau zu sein. Der Winzer hat also zunächst die Qual der Wahl. Je nachdem, wie intensiv Farbe und Geschmack sein sollen. Bevor er diese Entscheidung trifft, gibt es aber doch ein paar Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel, dass ein Winzer für einen Rosé-Wein rote Rebsorten verwendet. Oder dass die Trauben vor der Weiterverarbeitung entrappt werden. Stiele und Stängel müssen also weg. In ihnen befinden sich nämlich viele Gerbstoffe. Für einen Rotwein mag das gut sein, für einen Rosé reichen indes die Tannine aus den Schalen und den Kernen der Beeren mehr als aus.

  1. Die weltweit wohl gängigste Methode, um einen Rosé-Wein zu machen, ist die Mazeration. Hierbei werden die Trauben leicht angequetscht, sodass der erste Saft herausläuft und dabei Farbstoffe, Aromen und Gerbstoffe aus der Beerenschale löst. Dieses Gemenge fester Traubenbestandteile, die im Most schwimmen, nennt man Maische. Je länger die Maische-standzeit, desto intensiver sind später Farbe und Geschmack. In der Regel reichen ein paar Stunden aus, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.
  2. Statt den Most eine Zeit lang mit den Schalen in Kontakt zu lassen, pressen einige Winzer die roten Trauben direkt ab. Der Saft ist dann meistens nur hellrosa. Er wird sofort weiterverarbeitet.Dieser Methode bedienen sich übrigens die Weingüter in der Provence sehr gerne. Wenn ein Rosé-Wein besonders leicht schmeckt, war meistens die Abpress-Methode im Spiel. Denn es werden kaum Farbpigmente und Aromen aus den Trauben extrahiert. Für leichte Sommer-weine also genau richtig.
  3. Das Saignèe-Verfahren bedeutet auf Deutsch „bluten“. Bei dieser Herstellung ist der Name tatsächlich Programm. Denn hier wird der Most zusammen mit den Beerenschalen in einen Tank gefüllt, sodass diese dann in der Flüssigkeit “ausbluten”. Statt aber nach einer gewissen Zeit die Maische zu entfernen, lässt der Winzer einen Teil des rosafarbenen Mosts einfach ab. Meistens übrigens so zwischen zehn und zwanzig Prozent. Der restliche Most bleibt mit den Schalen im Tank und wird später mal ein besonders kräftiger Rotwein. Rosé-Weine, die das Saignée-Verfahren durchlaufen haben, kann man übrigens gut erkennen. Sie sind besonders dunkel und sehr farbintensiv.

Quellen: Weinfreunde, Wikepedia, eigene Recherche