5. online-Verkostung mit für ihre Region typischen Weinen

Gespannt darf man auf den 26.3. blicken, denn da stellen Franz Turber, Anette Klüber-Meyer, Roland Turowski und Wolfram Römmelt (in dieser Reihenfolge) jeweils einen für seine Region typischen Wein vor (alles Gutsweine von VDP-Winzern):

  1. Einen Gutedel aus dem Markgräfler Land: Er ist eine ganz besondere Markgräfler Spezialität: der Gutedel! Die uralte Rebsorte – der Legende nach gab es sie schon im alten Ägypten – bringt nirgendwo anders in Deutschland eine solche Qualität hervor. Nur die Schweiz, wo sie allgemein als Chasselas und speziell im Wallis als Fendant bekannt ist, feiert ähnliche Erfolge mit Gutedel. Und das völlig zu Recht, liefert sie doch Weine wie diesen Markgräfler, der mit seiner strohgelben Farbe, der gezügelten Weinsäure, dem feinen Bouquet mit Birne und Wiesenblüten und seiner verführerischer Frische zu überzeugen weiß.
  2. Einen Franken-Silvaner: Frankens große Weißweinsorte. Denkt man an Franken, denkt man an Silvaner! So würden viele Weinfreunde aus Deutschland ihre Liebe zur Region und zu dieser tollen Rebsorte beschreiben. Zwei, die vor über 350 Jahren zusammen gefunden haben, eine Liebe fürs Leben! Der ewig junge und niemals alte Silvaner fühlt sich einfach wohl auf den drei Bodenarten Frankens, der fränkischen Trias. Ob hitziger Bundsandstein am Untermain, mineralischer Muschelkalk am Maindreieck oder kräutiger Gips-Keuper im Steigerwald …. jeder Boden prägt den Wein auf seine ganz besondere Weise. Sein Aromenspiel geht von knackig grünen Äpfeln, über Birne und Quitte bis zu getrockneten Früchten – je nach Weinstil, Prädikatsstufe und Ausbauart.
  3. Einen Riesling vom Mittelrhein: Seit dem Mittelalter wird die Riesling-Traube im Mittelrheintal kultiviert. Die kleinbeerigen und spätreifenden Trauben bringen einen feinen, rassigen Wein mit einem raffinierten, facettenreichen Bukett hervor. Eingebettet in eine sagenumwobene Kulturlandschaft, gedeihen auf den mineralischen Böden an den südwestlich und südöstlich ausgerichteten Steilhängen hervorragende Gewächse. Der Mittelrhein ist eines der kleinsten Weinanbaugebiete in Deutschland. Mit ganzen 460 ha Anbaufläche ist nur noch das Anbaugebiet der Hessischen Bergstraße kleiner. Das Gebiet des Mittelrheins reicht von Koblenz bis kurz vor Bingen. Der Boden ist geprägt vom rheinischen Schiefergebierge. Schieferböden, die Sonnenreflexionen des Rheins und die hohe Anzahl an Sonnenstunden sind gute  Voraussetzungen für den Anbau von Riesling. Der Riesling bringt am Mittelrhein ein Spektrum unterschiedlichster Charaktere hervor, die von den rassigen, Apfel- und Pfirsich-fruchtigen Schieferrieslingen Bacharachs bis zu den opulenten, nach tropischen Früchten und Gewürzen duftenden Gewächsen Boppards reichen – oder vom spritzigen, herbfruchtigen Hochgewächs bis zum von überreifen Dörrobst-Aromen geprägten Eiswein. Mit entsprechender Flaschenreife entwickelt der Riesling an Schiefer, Petrol und laktische Komponenten erinnernde Firnestöne, gleichzeitig wird die Säure abgebaut und die Farbe verdunkelt sich. Erst als gereifter Wein gelangen große Rieslinge zur vollen Harmonie und Komplexität ihrer Aromastoffe.
  4. Einen Riesling von der Mosel: Die Königin unter den Weinen der Mosel ist der Riesling, denn auf den Schieferböden der windgeschützen Steillagen findet er hervorragende Wachstumsbedingungen. Hinzu kommt ein optimales Klima mit einem ausgewogenem Verhältnis von Sonne und Regen, milden Wintern und nie zu heißen Sommern. So ist es kein Wunder, daß die Rieslingweine von der Mosel weltweit für ihre feine Frucht, ihre Leichtigkeit und mineralische Eleganz geschätzt und geliebt werden. Alles, was man sich von einem saftigen Weißwein mit animierendem Trinkfluss und gebietstypischem Stil vorstellt, findet sich in perfekter Balance im Mosel Riesling wieder. Die starke Präsenz am Gaumen wird durch Aromen von frischem Obst und einer strukturgebenden, aber reifen Säure getragen. Der steilste Weinberg der Welt ist an der Mosel zu finden: Der Bremmer Calmont weist eine Steigung von 68 Prozent auf. Diese extremen Steillagen ermöglichen keine Mechanisierung und die Arbeitsintensität in den Weinbergen ist 5-10fach so hoch wie in flachen Lagen. Bereits zu Zeiten des römischen Reiches wurde in der Region um Trier Wein angebaut.

Quellen: Jaques Weindepot, Franken-Weinland, der Weinmakler, Riesling-Charta