Gesundes Lesegut brachte der heiße und trockene Sommer und eine Erntemenge, die in Deutschland die des Vorjahres um gut 30 % übersteigt. Das durchschnittliche Mostgewicht war etwas höher als in 2017, etwa auf dem Niveau des Jahres 2016. Allerdings waren die Säurewerte sehr niedrig, ebenso wie die Extraktwerte. Bei ersten Fassproben Ende 2018 deutete sich eine frühe Trinkreife an. Die weitere qualitative Entwicklung und der Reifeprozess der Jungweine verlangte hohe Aufmerksamkeit von den Kellermeistern. Es fehlten Aminosäuren im Most, die die Hefen als Nährstoffe brauchen. Sie mussten zugesetzt werden, um das Durchgären zu gewährleisten. Es musste nachgesäuert werden und die in den Beeren eingelagerten Eiweiße erforderten mehr Aufwand zur Schönung. Um die Gefahr von Böcksern und die vorzeitige Alterung (UTA-Töne) zu vermeiden, galt es, besonders auf die mikrobiologische Stabilität zu achten. Inzwischen ist ein Teil der 2018er Weißweine abgefüllt. Sie zeigen sich fruchtig und sortentypisch. Bei der Frage nach dem Alterungspotenzial sind die Kellermeister zurückhaltend. Tendenziell werden die 2018er Weißen wohl früh getrunkenwerden müssen.