- Die weinbaulichen Kenndaten für die hessische Bergstraße mit Stand vom Juli 2022 zeigen eine bestockte Rebfläche von 463,3 ha, davon 64,2 ha in Steillagen. Den größten Anteil nimmt die Rebsorte Riesling mit 36,24 % ein, gefolgt vom grauen Burgunder mit 12,82 %, dann der Spätburgunder mit 10,7 % vor dem Müller-Thurgau mit 5,26 % und dem grünen Silvaner mit 3,06 %. Sonstige Weißweine werden mit 21,85 % angegeben und sonstige Rotweine mit 10,07 %. Genossenschaftlich organisierte Betriebe bearbeiten 61,28 % der Rebfläche mit 218 Ablieferern. Insgesamt zählt die hess. Bergstr. 356 Betriebe, davon 6 größer als 10 ha und 119 bis 1 ha. Der durchschnittliche Jahresertrag der letzten 10 Jahre lag bei 68,67 Hektoliter je Hektar.
- Ein heißer Glühwein zwischen den kalten Fingern in der Adventszeit schafft Besinnlichkeit und Wärme. Bereits die Römer versetzten den Wein mit Honig und Gewürzen, um ihn zu veredeln.Glühwein ist traditionell ein aromatisiertes Getränk, gewonnen aus Rot- oder Weißwein, Zucker und Gewürzen. Ursprünglich wurde Glühwein nur aus Rotwein, später auch aus Weißwein hergestellt. Wird Weißwein verwendet, ist die Verkehrsbezeichnung Glühwein um die Worte “aus Weißwein” zu ergänzen. Neu gibt es jetzt auch Rosè-Glühwein, der aus Rosèwein oder einer Mischung von Rot- und Weißwein hergestellt werden kann. Vor der Glühweinbereitung muß der Wein in der Kellerbuchführung als “Grundwein zur Herstellung von Glühwein” eingetragen werden.
- Ein Rotwein, der zur winterlichen Kaminzeit passt, zeichnet sich durch angenehm ausbalancierte Frucht und Würze aus. Zu den würzigen Nuancen dieser Weine gehören beispielsweise Eichenholz, Röstaromen, Tabakblatt, Leder und dunkle Schokolade. Auch kräftiges Tannin ist im Winter ein beliebter Gast im Glas. Samtweich im Mundgefühl, prall und voluminös gibt es den zumeist im Holzfass gereiften Rotweinen viel Struktur und Größe. Die Frucht eines Kaminweines ist dunkel und harmoniert mit den würzigen Akzenten. Schwarzkirsche, Brombeere, Cassis und getrocknete Feigen finden sich in den Winterweinen aus roten Rebsorten wieder. Die Rebsorten selbst sind oft prädestiniert für vollmundigen Genuss. Sortenreine Weine aus Pinot Noir, Syrah, Tempranillo und Primitivo etwa begeistern zu Kerzenschein und knisternden Holzscheiten. Zugleich kommen auch Cuvées bestens an. Spanischer Rioja, Rotwein aus der Toskana und auch Portwein aus Portugal fühlen sich im Glas zur besinnlichen Saison mehr als nur wohl.
- Etiketten in Europa: Ein gemeinsamer Rahmen für alle: Damit Weinetiketten als Informationsquelle dienen können, existiert in der Europäischen Union eine gesetzliche Richtlinie. Sie legt die inhaltliche und optische Gestaltung fest. Hier enthalten sind nicht nur die zugelassene Schriftgröße, sondern auch verpflichtende Angaben wie:die Qualitätsstufe, die geografische Herkunftsangabe, der Alkoholgehalt, die Amtliche Prüfnummer,die Loskennzeichnung und Hinweise für Allergiker im Hinblick auf Sulfite und Schönungsmittel mit Eiweiß. So erlaubt das Gesetz den Aufdruck von Rebsorten nur, wenn es sich um:einen sortenreinen Wein, eine Cuvée mit nur zwei Rebsorten, oder eine Cuvée mit mindestens 85 Prozent einer Rebsorte handelt.
- Andere Länder, andere Etiketten? Kleine Unterschiede kennenlernen. Die Rahmendbedingungen der Europäischen Union sind zweifellos ein erster Schritt, um die Welt der Weinetiketten einheitlicher zu gestalten. Dennoch bleibt es dabei, dass sich zwischen den einzelnen Weinländern durchaus Unterschiede ergeben . Deutschland: Bei deutschen Weinflaschen ist das Rückenetikett für gewöhnlich die Hauptinformationsquelle. Hier finden sich Angaben zum Erzeuger sowie dem Abfüller und zu allen oben genannten Pflichtaspekten. Ebenfalls zu finden sind auf deutschen Etiketten nicht selten Informationen rund um:die Klassifikation der Lage, das Prädikat (Kabinett, Auslese, Spätlese, Beerenauslese, Eiswein, Trockenbeerenauslese), die Qualitätsstufeund die geschmackliche Richtung (trocken, halbtrocken, feinherb, lieblich). Frankreich: Bei französischen Weinen und Etiketten ergeben sich einigekleine Unterschiede zu deutschem Wein. So kommt es in Frankreich seltener vor, dass Winzer die Rebsorte nennen. Sie fokussieren sich öfter auf den Namen des Weins, den Erzeuger und die Weinregion. .Auch Subregionen innerhalb großer Anbaugebiete wie etwa dem Burgund geben französische Winzer gerne an. Das vor allem, weil viele Regionen bekannt für bestimmte Rebsorten sind und sich somit trotz der fehlenden Angabe Hinweise auf die verwendete Traube ergeben. Italien und Spanien: italienische und spanische Weinetiketten sind sich recht ähnlich. Sie unterscheiden sich zudem nur unwesentlich von französischen Etiketten. So finden sich hier der Weinname, der Erzeuger und das Anbaugebiet als zentrale Informationen.Hinzu kommen häufig Angaben zur Qualitätsstufe, welche je nach Wein sowohl regionale als auch altersspezifische Details offenbart. Ein Crianza ist beispielsweise ein jüngerer Wein als ein Reserva und ein IGT-Wein gehört einer geringeren Qualitätsstufe als ein DOCG-Wein an. Auch Informationen zur Reife in Holz geben Winzer vor allem in Spanien gerne an. Die Weinländer der neuen Welt – also beispielsweise Chile, Australien, Südafrika und Kalifornien – unterliegen nicht den Vorgaben der Europäischen Union. Daher fallen ihre Weinetiketten nicht selten etwas anders aus und Winzer gestalten sie freier. Informationen finden Genießer dann entweder komprimiert auf dem Vorderetikett oder auf Vorder- und Rückenetikett verteilt. Klassische Angaben auf Etiketten aus der neuen Welt sind: der Erzeuger, der Weinname, der Jahrgang, das Anbaugebiet (z.B. Stellenbosch) und die Rebsorte.
Quellen: Regierungspräsidium Darmstadt/Dezernat Weinbau, ddw (der deutsche weinbau), Silkes Weinkeller