Weinlese 2023

“Der goldene Herbst hat die Bergsträßer Winzer nach einem schwierigen Anbaujahr versöhnt” steht als dicke Überschrift im BA. Weiter heißt es und so sehen es auch die Winzer, war eine selektive Handlese das Gebot der Stunde. Starke Niederschläge im Juli und August und auch ein kurzer Hagelschauer führten doch zu geringeren Erträgen. Und die Kombination von Hitze und Feuchtigkeit haben die Gefahr von Pilzbefall (Botrytis/Schimmelpilz) deutlich erhöht. Der falsche und der echte Mehltau und die Kirschessigfliege waren eine weitere Gefahr. Durch Ertragsreduzierung und gezieltes Vorlesen konnte man der Situation einigermaßen Herr werden. Lieber eine kleinere Lesemenge und gute Traubenqualität als hohe Oechslegrade, so die Bergsträßer Winzer. Zu den Gewinnern gehört eindeutig der später reifende Riesling, der mit den kühlen Nächten und milden Tagen ideale Bedingungen vorfindet. Da hatten es die früher reif werdenden Burgundersorten deutlich schwerer.

Bis jetzt sind die Winzer bei uns also im großen und ganzen zufrieden. Deutschland blieb dieses Jahr von größeren Katastrophen verschont. Im Gegensatz zu manchen Regionen in Italien oder Frankreich. Hier machte vor allem der falsche Mehltau (Peronospora) sehr zu schaffen. Aber auch Hagel und Unwetter verwüsteten z.B. am Gardasee große Mengen der diesjährigen Ernte, was zu manchem Engpass nächstes Jahr führen dürfte. Auch die Prosecco Winzer haben dieses Jahr mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen. Neben Unwettern herrscht hier auch ein akuter Erntehelfermangel. Die ganze Situation kann sich noch weiter zuspitzen, wenn Erntehelfermangel auf drohende Fäulnis durch feuchte Wetterperioden aufeinandertreffen.

Riesling
Gewürztraminer
Spätburgunder

So sehen die gesunden Trauben aus.( Bilder von Roland Turowski)

Und hier sehen wir, daß viel selektive Handlese erforderlich ist (Bild Christ)

Quellen: Der Weinmakler, Bergsträßer Anzeiger