ist das nächste Thema der Weingilde Bergstraße am 13.10.2023 um 19.30 Uhr im Wappensaal des Dalberger Hofes in Bensheim. Ausgewählt und vorgestellt werden sie von Björn Höser; er hat 4 weiße Cuvèes und 4 rote ausgesucht von 7 verschiedenen Winzern der Bergstraße. Man darf gespannt sein, denn der deutsche Gaumen liebt immer noch mehrheitlich traditionell die reinsortigen Weine. Zu dieser Veranstaltung sind – wie immer – natürlich Gäste gegen eine Kostenbeteiligung herzlich willkommen.
Cuvée nennt man bei uns einen Wein, der aus verschiedenen Rebsorten zusammengestellt ist. Das machen Winzer vor allem, um die optimale Balance für ihr Produkt zu finden. Mit Panschen hat das nichts zu tun. Ein Wein, der aus verschiedenen Weinen zusammengestellt ist, heißt nicht Verschnitt, sondern Cuvèe – zumindest in Deutschland. In Frankreich bezeichnet das Wort Cuvèe nicht ausschließlich Verschnitte, sondern vereinfacht gesagt jede Füllung eines Weingutes, egal ob sortenrein oder verschnitten. Steht also Grand Cuvée oder Cuvée Prestige auf einem französischen Wein, heißt das in etwa ‚bester Wein des Hauses’. Er kann trotzdem sortenrein sein. Der explizite Hinweis: dies ist ein Wein aus mehreren Rebsorten, fehlt in Frankreich genauso wie in Italien, Deutschland oder sonst wo auf der Welt. Sogar in Kalifornien gibt es reinsortige Weine mit der Bezeichnung ‚Vintner’s Blend’ (also in etwa: Des Kellermeisters Mischung‘). Der Begriff Cuvée ist auch gar nicht weinrechtlich einheitlich in Europa definiert. Von daher braucht es fast immer einen Blick auf den Beschreibungstext des Rückenetiketts, so sich da denn einer findet, um herauszufinden, ob ein Wein eine Cuvée ist.
Eine Ausnahme existiert in Deutschland, das ist die Cuvée aus genau zwei Rebsorten. Das Gesetz gestattet die Angabe von zwei Rebsorten gleichberechtigt auf dem Etikett. Bei der in Deutschland immer populärer werdenden Melange aus Weißburgunder und Chardonnay zum Beispiel gehört es zum guten Ton, beide Rebsorten auf dem Etikett zu nennen. Sobald drei oder mehr Traubensorten im Wein stecken, ist die Angabe auf dem Etikett nicht mehr gestattet.
Bei unserer nächsten Serie der Folgen “Was wir vielleicht noch nicht gewußt haben”, werden wir uns noch mal mit den Einzelheiten der Cuvèes beschäftigen.