- rebarriQue, was ist das? Ein in Deutschland entwickeltes, spezielles System als Alternative zu konventionellen Barrique-Fässern für den Barrique-Ausbau Es wird in Hochstadt in der Pfalz von der rebarriQue GmbH & CoKG produziert. Die Grundidee ist ein zerlegbares, viereckiges „Barriquefass“, welches auf den Wand-Innenseiten nahezu beliebig oft erneuert und getoastet (Retoast) werden kann. Die Fassdaubenhölzer sind deutlich kürzer und – mit zunehmender Anzahl der Retoasts – auch dünner als herkömmliche Fassdauben. Dadurch ergibt sich ein bis zu 90% geringer Eichenholzverbrauch für die Produktion von Fassdaubenhölzern sowie ein deutlich geringerer Flächenverbrauch in den Fasslagern der Winzer. Der Hersteller argumentiert mit dem Vorteil der Nachhaltigkeit und begründet dies folgendermaßen: Bei herkömmlichen Fässern werden nur 10 bis 15% der gesamten Holzmasse zur Extraktionvon Phenolen und Tanninen für den Ausbau von Weinen und Spirituosen effektiv genutzt. Der gesamte Rest dieser Holzmasse bleibt leider oft ungenutzt und belastet durch seine energieintensiven Ernte-, Produktions- und Transportbedingungen die Umwelt. Jedes rebarriQue (ein einzelner Behälter) kann beliebig oft zerlegt, ganze Fasswandseiten oder einzelne Fassdauben können ausgetauscht, nachgetoastet und flüssigkeitsdicht wieder zusammengebaut werden. Die Innenflächen können abgehobelt, erneut getoastet und wieder mit Wein belegt werden. Dies ermöglicht ein lösbares Verschluss-System sowohl zwischen den einzelnen Dauben als auch den jeweils vier Fasswandseiten, welches ein einfaches Zerlegen, chemiefreies Nachbearbeiten und vielfaches Rekonditionieren der rebarriQues erlaubt.
2. Weinmarkt: 2022 wurden in Deutschland 8,94 Mio Hektoliter Wein und Most erzeugt, das sind 6 % oder 491.800 Hektoliter mehr als im Vorjahr, 66 % davon Weißweine und 34 % Rotweine (einschließliche Rosé und Rotling). Umgerechnet in 0,75 Liter-Flaschen ergeben das 1,2 Mrd. Flaschen, davon Anteil an Prädikatsweinen 21 % (Vorjahr 15 %). An der hess. Bergstraße waren es mit 33.360 Hektolitern ein plus von 10,8 %. Die größten Anbaugebiete sind nach wie vor Rheinhessen (2.442.105 hl) und die Pfalz (1.790.869 hl). Das kleinste Gebiet ist Mittelrhein (25.458 hl) gefolgt von Sachsen (25.468 hl) und dann die hess. Bergstraße.
3. Mineralität im Wein: Über Mineralien sprechen sowohl Genießer als auch Weinkritiker und Winzer gerne. Schließlich sind Mineralien ein bedeutendes Merkmal der Weinbergs-böden, in die die Wurzeln der Reben greifen. Dass dabei auch Mineralstoffe in die Pflanze gelangen, steht fest. Wie jedoch ist es mit den als mineralisch beschriebenen Weinen? Beeinflussen die Stoffe aus Schiefer, Kalk und Granit tatsächlich auch den Wein? Ja Wein enthält Mineralstoffe. Genau wie jede andere Obstsorte nehmen auch die Beeren der Weinreben Mineralstoffe und Wasser auf. Im Saft, in den Schalen, dem Fruchtfleisch und in den Kernen reichern sich etwa Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen an. Es ist möglich, Mineralität mithilfe physikalischer Standards zu definieren und zu analysieren. Wer einen mineralischen Geschmack im Wein entdeckt, bildet sich diesen also anscheinend nicht nur ein. Was jedoch nicht korrekt ist, ist die Vermutung, Wein schmecke aufgrund gelöster Mineralien so charakteristisch. Mineralstoffe nämlich sind nicht dazu in der Lage, sich zu verflüchtigen und verfügen daher nicht über eine im Bukett vernehmbare Note. Was sie jedoch können: Beeinflussen, wie sich der Wein in Bezug auf seine Säure und schweflige Verbindungen verhält. Schwefel nämlich zeigt sich im Bukett nicht selten in Form einer Feuerstein-Note. Und das ganz ohne gelösten Feuerstein im Glas.
Ein weiterer Faktor: Verfügt ein Wein allgemein über dezent ausgeprägte Aromen, entsteht mehr Raum für mineralische Akzente. Auch der Schwefel kann hier eine Rolle spielen. Hefe nimmt Schwefeldioxid auf und wandelt ihn in Schwefelwasserstoff um. Dieser Vorgang setzt verschiedene Nebenprodukte frei, welche der Genießer später als mineralische Noten wahrnimmt.
Eine bedeutende Aufgabe für jeden Winzer ist es also, seinen Wein im Keller so zu behandeln, dass dieser das durch die in den Trauben enthaltenen Mineralstoffe vorhandene Potenzial möglichst unverfälscht spiegelt. Somit könnte sich das Gestein im Weinberg also doch noch auf den Geschmack auswirken, obwohl es nicht direkt im Wein vorliegt. Ein letzter Punkt, der bei Mineralität im Wein ebenfalls eine bedeutende Rolle spielt, ist die subjektive Wahrnehmung des Genießers und auch seine Annahmen über einen Wein. Der Eindruck von Mineralität entsteht leichter, wenn die rebsortentypischen Akzente oder auch eigene Aromen aus Ausbaubehältern möglichst im Hintergrund stehen. Das, was dann übrigbleibt und sich in der Nase sowie auf der Zunge zeigt, bezeichnen viele gern als mineralisch.
Quellen: FAZ, Wein.plus, Hochschule Geisenheim, ddw (der deutsche weinbau), Silkes Weinblatt