Was wir vielleicht noch nicht gewußt haben – Folge 2

  1. Die neue deutsche Weinkönigin Sina Erdrich kommt aus Baden und hat nichts mit Weinbau zu tun, sie hat Bildungswissenschaften studiert. Das Gleich gilt für die beiden Prinzessinen: Linda Trarbach von der Ahr hat Gesundheits- und Sporttourismus studiert und Saskia Teucke aus der Pfalz ist Marketingkauffrau. Was folgern wir daraus? Die Zeiten, in der die Weinkönigin so gut wie immer Önologin oder Winzerin ist, sind wohl vorbei.
  2. Beim diesjährigen – also für 2020 – Leistungstest der Winzergenossenschaften steht erstmals wieder seit 10 Jahren ein badischer Betrieb, nämlich die Winzergenossenschaft Oberbergen, an der Spitze. In sechs verschiedenen Disziplinen müssen die Genossen gegeneinander antreten. Jeweils einen roten und weißen Basiswein mit einem Verkaufspreis unter 8 Euro müssen sie vorstellen, eine regionale Spezialität, einen restsüßen Wein, der maximal 50 Gramm Restzucker aufweisen darf, und als Kür zwei Premiumweine. Den 2. Platz belegt die Weinbiet Manufaktur aus Neustadt/Weinstraße und den 3. Platz teilen sich die Weingärtner Cleebronn-Güglingen/Württemberg und die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr.
  3. Der Riesling ist weiterhin mit großem Abstand die Leitrebsorte Deutschlands mit 24.000 ha. Der Spätburgunder hat den bisherigen Zweitplatzierten Müller-Thurgau mit 12.750 ha zu 12.600 ha überholt und Dornfelder und Grauburgunder haben mit ca 7.500 ha gleichgezogen. Es ist festzuhalten, daß die Burgundersorten auf dem Vormarsch sind. Newcomer unter den neuen Rebsorten ist mit dem größten Flächenzuwachs der Souvignier Gris und der beliebteste PiWi ist der Cabernet Blanc.
  4. Auch wenn in Deutschland die digitale Ausbaustufe noch viel Platz nach oben hat, wurden die online-Verkostungen auch bei der Weingilde-Bergstraße gut gepflegt, um dem durch Viren belasteten Dialog von Mensch zu Menschzu entgehen. Durch diese Entwicklung wird sich natürlich auch die Frage der Akzeptanz bei dem Thema “Wein für daheim” neu stellen, und es wird dabei mehr um Qualität und Häufigkeit dieses Mediums als Marketing-Mix gehen.

Quellen: FAZ, ddw (der deutsche Weinbau/offizielles Organ des dt. Weinbauverbandes)

Die neue Weinkönigin der hessischen Bergstraße

und wir setzen den Satz fort: kommt von der badischen Bergstraße. Stefanie Kippenhahn aus dem nordbadischen Hirschberg schlägt eine Brücke zwischen den beiden Weinbauregionen der Bergstraße. Am Freitag, 10.9., hat sie das Szepter im Rahmen der Bensheimer Winzerwoche von Heike Knapp übernommen. Sie ist die 69. Bergsträßer Gebietsweinkönigin. Beide sind über die Vinas-Familie, die Vereinigung der Jung-Winzerinnen, miteinander verbunden.

Die Weingilde wünscht Stefanie Kippenhahn eine schöne, abwechslunsgreiche Regentschaft und viel Freude bei ihrem Einsatz für die Bergstraße und den Bergsträßer Wein.

Die Weingilde wünscht der scheidenden Regentin Heike Knapp viel Erfolg bei der Wahl ab 18.9. zur deutschen Weinkönigin.

Was wir vielleicht noch nicht gewußt haben – 1. Folge

  1. Beim deutschen Sektpreis 2021 haben 500 Sekte von 230 Sekterzeugern teilgenommen. Dabei konnte sich unser Sekthaus Griesel aus Bensheim mehrfach auszeichnen. Sieger bei den Burgunder-Sekten mit einem 2018 Blanc de Noirs brut Tradition Sieger bei den Rosé-Sekten mit einem 2017 Rosé extra brut Prestige und ein besonderer Sieg in der Sonderauszeichn ung “Kollektion des Jahres” . Von sechs auszuzeichnenden Kategorien 3 mal ganz oben auf dem Treppchen stehen, ist schon etwas Besonderes.
  2. Die Verbände der Winzergenossenschaften haben verkündet, daß sie den deutschen Weinbauverband zum Jahresende verlassen werden. Sie haben den Eindruck, daß sie im Weinbauverband nicht mehr gehört werden und daß im Weinbauverband vor allem Selbstvermarkter sitzen, die nicht wahrhaben wollen, wo die Vermarktung stattfindet. Es würde zu viel über das neue Weinrecht geredet und zu wenig über den Markt. Es gibt 148 WG`s mit einer Ertragsrebfläche von ca 28.000 ha (das entspricht 28 % von 103.000 ha der Rebfläche in Deutschland) und einem Umsatz von 850 Mio Euro.
  3. Prosecco kennt jeder, aber vielleicht nicht, daß es hier auch 2 Qualitätsstufen gibt, nämlich DOC (Anbaugebiete in Friaul-Julisch und Venetien) und DOCG (für die Regionen Asolo, Valdobbiadene und Conegliano) . Prosecco war bis Ende 2009 die Bezeichnung einer weißen Rebsorte, die jetzt Glera genannt werden muss. Der Begriff Prosecco stammt aus dem 18. Jahrhundert und bezeichnete ursprünglich einen hochwertigen Wein, der in der Umgebung des Dorfes Prosseck nahe Triest angebaut wurde.

Quellen: der deutsche Weinbau (ddw), Weinwirtschaft